20 Jahre GEFMA

Deutscher Verband für Facility Management legt positive Bilanz vor und schaut mit neuen Projekten optimistisch in die Zukunft.

„GEFMA hat in der 20-jährigen und damit noch jungen Geschichte Höhen und Tiefen erlebt, in einer wandelnden Verbandslandschaft Stabilität gewahrt und stand noch nie so erfolgreich da, wie zu seinem 20. Geburtstag“, so begrüßte Otto Kajetan Weixler die gut 160 anwesenden Mitglieder in Würzburg. Für den Vorsitzenden des GEFMA hat sich der Verband etabliert, an Selbstbewusstsein gewonnen und konnte seine Unabhängigkeit bewahren.

Unternehmen, Fachjournalisten und Verband ist es gemeinsam gelungen, Wachstum zu generieren und durch Standards sowie Ausund Weiterbildungsangebote FM im Markt zu platzieren. Die Anfang der 90er Jahre prognostizierten Einsparpotenziale von bis zu 30 Prozent sind nach Meinung von Weixler mehr als realisiert, wenn man heute Preise und Qualität der Dienstleistung betrachtet. Erfreulich ist, dass immer mehr junge Menschen mit unterschiedlichem Ausbildungshintergrund sich für eine Tätigkeit bei einem FM-Dienstleister oder in der FM-Organisation von Corporates oder institutionellen Anlegern bewerben. Noch jungen Facility Managern bietet sich die Möglichkeit, schnell Verantwortung zu übernehmen. Voraussetzung sind Führungskompetenz und Bereitschaft zur Dienstleistung und unkonventionellem Handeln „Arbeiten an der Front“.

Das 20-jährige Bestehen des Verbandes stand unter dem Motto „Wer die Zukunft gestalten will, sollte die Vergangenheit kennen.“ Der ehemalige Vorstand Stefan Burkart und Ex-Vorsitzender und Ehrenpräsident Dr. Eberhard Sasse hatten 1996 mit viel Optimismus, Idealismus und Darlehen GEFMA vor der drohenden Insolvenz bewahrt.

Nach dem Neuanfang konnte sich GEFMA konsolidieren und etablieren. In dieser Zeit wurden mit der Gründung des Richtlinienwerks durch Ulrich Glauche, den GEFMA Regionalkreisen, der Verleihung von GEFMA Förderpreisen und den Parlamentarischen Abenden attraktive wie verlässliche Werkzeuge aus der Taufe gehoben. Diese Aktivitäten und sowie die Aus- und Weiterbildung und CAFM / IT im Facility Management bestimmen auch heute die Verbandsarbeit.

Für die Initiative „Facility Management – die Möglichmacher“ kann der Verband ein sehr positives Resümee ziehen: Die Möglichmacher haben es in der ersten Hälfte ihrer Kampagne geschafft, in der Branche eine hohe Akzeptanz zu erreichen. Sie wird weiter daran arbeiten, das Image und die Wahrnehmung des FM zu stärken und dadurch für die ganze Branche einen Mehrwert zu schaffen. Aufgrund des prognostizierten Rückgangs von Schulabgängern steht die Rekrutierung von Nachwuchs ebenfalls im Fokus der Möglichmacher.

Weixler kündigt an, nach dem erfolgreichen Relaunch der Frankfurter Facility Management mit Unterstützung durch Verband und Möglichmacher weitere Impulse zu setzen. Das Facility Management braucht eine eigene Branchenmesse als Treffpunkt der Facility Manager, zum Neukundengeschäft, als Kundenveranstaltung und zur Ansprache von potenziellen Mitarbeitern.

Neue Projekte und Initiativen sind hinzu gekommen. Mit FM-Excellence sind Produkte entwickelt worden, die Qualität, Standards und Rechtssicherheit vorantreiben. Vorgelegt wird noch in diesem Jahr gemeinsam mit dem I.GBG – Institut für Baumanagement, Gebäudedatenmanagement und Bewertungen in Münster der Benchmarking Bericht 2009. Der Bericht umfasst unterschiedliche Kostenarten und soll sich als Instrument zur Kostenoptimierung bei Unternehmen und öffentlicher Hand durchsetzen.

Ein weiteres Projekt, das die volkswirtschaftliche Bedeutung anhand von Kennzahlen wie Marktvolumen und Beschäftigtenzahl belegt, wird Anfang 2010 erscheinen.

Ein Highlight der Mitgliederversammlung war die von Thomas Lünendonk geleitete Expertenrunde zu Potenzialen im FM mit Hansjörg Cohnen (Aperture Software), Albert Engelhardt (Immobilien Zeitung), Peter Heuer (Commerzbank), Dr. Gerhard Niesslein (IVG Immobilien) und Bernd Romanski (Hochtief Facility Management). Alle Beteiligten sprachen sich für langfristige partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe aus. Mitarbeiter des Dienstleisters sollen auf Qualität eingeschworen und sich als Mitarbeiter des Kunden fühlen. Das setzt allerdings marktkonforme Preise voraus. Die Realität ist jedoch, dass viele Kunden bei unterbotenen Mindestpreisen eine schlechtere Qualität zunächst billigend in Kauf nehmen und damit das Ausschreibungskarussel in Gang halten. Die Runde appelliert an alle Marktbeteiligten, trotz des starken Wettbewerbs bei „Billigausschreibungen“ nicht mitzubieten. Stattdessen sollen Controllinginstrumente weiterentwickelt werden, die bei Kunden und Dienstleister für mehr Transparenz sorgen. Deutliche Kritik wegen unzureichender Pressearbeit der meisten FM-Unternehmen äußerte Engelhardt.

Eingebettet in das Mitgliedermeeting war die Verleihung von GEFMA Förderpreisen an Fachwirte. Der erste Preis ging an Kurt Kragelund für sein FM-Konzept eines medizinischen Zentrums als PPP-Projekt. Drei Projektarbeiten, die im Rahmen von Fachwirtausbildungen bei den von GEFMA zertifizierten Bildungseinrichtungen Protektor, Hamburg, Bayerische Akademie für Außenwirtschaft in München und Technische Akademie Wuppertal vorgelegt wurden, erhielten eine Auszeichnung. (GI24/GEFMA)

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