CBRE & JLL: Kreditkrise trifft internationale Makler, Hotelgeschäft bricht weg

Von Werner Rohmert, Herausgeber „Der Immobilienbrief“

Die Auswirkungen der Kreditkrise schlagen nun also auch auf die Immobilienberatungsunternehmen durch. Umsätze und besonders Gewinne gehen deutlich zurück. Die beiden wohl bekanntesten Immobilienberatungsunternehmen CB Richard Ellis (CBRE) und Jones Lang LaSalle (JLL) gaben kürzlich ihre Quartalsergebnisse bekannt. Umsatzstärkstes Unternehmen ist dabei nach wie vor CBRE mit einem Quartalsumsatz von 1,3 Mrd. USD (minus 15%). Bei JLL sank im 2. Quartal 2008 der Umsatz nur um 2% auf 660 Mio. USD. Der Netto-Gewinn sank bei CBRE von 141,1 Mio. USD auf 16,6 Mio. USD. JLL musste einen Gewinneinbruch von 77,9 Mio. USD auf 24,5 Mio. USD hinnehmen. Bei CBRE macht sich die stärkere Abhängigkeit vom volatilen Investmentgeschäft bemerkbar.

Bei CBRE ist der Rückgang der Umsätze in erster Linie auf einen Einbruch im rentablen Investmentgeschäft durch die Kreditkrise und in speziell in USA und GB auf Vermietungsrückgänge zurückzuführen. Steigerungen von fast 30% konnten dagegen im Geschäft mit Großkonzernen erreicht werden, die ihr Immobilienmanagement an CBRE outsourcten. Die Umsätze gingen in Nord- und auch Südamerika zweistellig zurück. Auch in Europa gab CBRE um 10% nach. Lediglich der asiatische Raum inkl. Australien und Neuseeland legte um knapp 28% zu. Bei JLL sank der Umsatz im 2. Quartal bei Capital Markets und Hotels. Einen Ausgleich schafften die Quartalsumsätze mit LaSalle Investment Management, die im Vorjahresvergleich um 34% auf 72,6 Mio. USD anstiegen. Bei JLL war das Vermietungsgeschäft im Gegensatz zu CBRE umsatztreibend. Das Vermietungsgeschäft legte regional breit gestreut um 23% auf 163 Mio. USD zu. Die betrieblichen Aufwendungen stiegen um 8% im 2. Quartal und liegen bei 621 Mio. USD.

Einen harten Einschnitt gab es weltweit bei Hotelinvestments – um sage und schreibe 76%. Weltweit wurde im 1. Hj. 2008 lt. Jones Lang LaSalle ein Hotelinvestmentvolumen nur noch von 13,9 Mrd. USD erzielt. Amerika weist das stärkste Minus (-81%) aus, ist aber mit einem Volumen von 6 Mrd. USD stärkste Region geblieben. Asien-Pazifik und die so genannten EMEA-Staaten (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) folgen mit Rückgängen von 67% bzw. 59%. Die Umsätze waren seit 2003 von ca. 20 Mrd. USD in Schritten auf 113 Mrd. USD in 2007 geklettert. Trotz Optimismus erwartet JLL in naher Zukunft keine großen Deals, da die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern stark divergieren. Die Presie werden jedoch bald fallen. Rd. 84% der Transaktionen lagen unter jeweils 100 Mio. USD. Nur eine Transaktion überschritt die 1 Mrd. USD Marke. Das Private Equity Unternehmen CapMan erwarb für 1,2 Mrd. USD ein Portfolio von 38 Hotels in Finnland und einem in Schweden von Northern European Properties.

Quelle: DIB, Nr. 172, 08.08.2008