Auf 435 Mrd. US-Dollar insgesamt ist weltweit das Investmentvolumen von Gewerbeimmobilien im vergangenen Jahr zurückgegangen, 59 % niedriger als im Vorjahr 2007, als der Rekordumsatz 1,050 Mrd. US-Dollar betrug. Nach der jüngsten Untersuchung von Cushman & Wakefield (C&W), die nun in deren „Investment-Atlas“ veröffentlicht wird, hat sich das Investmentvolumen weltweit damit auf das Niveau von 2004 bewegt. Den stärksten Rückgang der Investments verzeichnete der nordamerikanische Immobilienmarkt: Mit -73 % sank das Umsatzvolumen von 437 Mrd. US-Dollar auf 116 Mrd. US-Dollar. Damit gab Nordamerika seine Position als Top-Investmentmarkt an Europa und Asien ab und steht nun an dritter Stelle weltweit.
In Europa sank das Investmentvolumen im Gewerbeimmobilienmarkt um 52 % auf 178 Mrd. US-Dollar (von 367 Mrd. US-Dollar im Vorjahr) und in Asien um 45 % auf 131 Mrd. US-Dollar (von 237 Mrd. US-Dollar). Mit nur 9 % Rückgang – von 9,8 auf 8,9 Mrd. US-Dollar – des Investmentvolumens war Lateinamerika im Jahr des Beginns der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise der widerstandsfähigste Markt.
Europa profilierte sich mit 41 % aller getätigten Immobilieninvestments als beliebteste Destination, gefolgt von Asien, wo 30 % aller Immobilieninvestments lokalisiert waren.
Auf Länderebene entfielen auf die USA 25 % (107,1 Mrd. US-Dollar) der globalen Immobilieninvestments. China überholte mit 50,3 Mrd. US-Dollar bzw. 12 % der weltweiten Immobilieninvestments zum ersten Mal Großbritannien (9 % des Gesamtvolumens, 37 Mrd. US-Dollar) und steht nun auf dem zweiten Platz der beliebtesten Investmentdestinationen.
David Hutchings, Leiter des Researchs von C&W EMEA, erklärt: „Obwohl praktisch alle globalen Märkte im vergangenen Jahr einen Rückgang der Investmentvolumen verzeichneten, haben die renommierten Märkte am meisten gelitten, während die anderen in Relation gewonnen haben.“
Auf die Schwellenländer entfielen 22 % der weltweiten Investments, 2006 waren es 9 %. China war mit Abstand der dominanteste Markt, doch Russland, Indien und Brasilien haben stark auf den 15., 16. und 20. Rang aufgeholt.
„Es ist davon auszugehen, dass die Länder, die die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise zuerst spürten auch die ersten sein werden, die sich wieder erholen“, führt Hutchings aus. „Erste Erholungstendenzen dürften, nicht zuletzt auch wegen der günstigen Wechselkurse, der US- und der britische Markt zeigen. Hier befinden sich auch die Märkte, die bereits auf dem Radar von Investoren sind und geprüft werden.“
Zudem erwartet der Chef-Researcher von C&W noch in diesem Jahr eine leichte Verbesserung der Investmentvolumen in Frankreich sowie eventuell auch Deutschland, während der lateinamerikanische und auch einige andere Märkte weiter zurückfallen dürften. Weltweit prognostiziert C&W für das laufende Jahr einen weiteren, wenn auch nur marginalen Rückgang des Immobilieninvestmentvolumens auf insgesamt 412 Mrd. US-Dollar. Mit einer weltweiten Erholung der Investmentmärkte sei nicht vor 2010/2011 zu rechnen.
Preise sinken – Renditen steigen
Die Veränderung der Immobilienpreise ist einer geografischen Richtung gefolgt und hat sich deutlich von westlicher in östliche Richtung entwickelt: Von den USA und Großbritannien über Osteuropa und den Nahen Osten bis aktuell nach Asien. Die signifikantesten Renditeanstiege wurden bislang in Schwellenländern wie Ukraine, Mexiko und Russland verzeichnet.
Die europäischen Immobilienmärkte waren im letzten Jahr am stärksten von Preisveränderungen betroffen. Dadurch kam es in allen Sektoren zu signifikanten Renditebewegungen: Während die Preise von Ladengeschäftsimmobilien etwas weniger unter Druck geraten sind als Büro- und Industrieimmobilien, haben andere Einzelhandelsimmobilien wie Shoppingcenter und Fachmarktcenter zum Teil signifikante Renditesteigerungen gesehen. In Nordamerika sind die Renditen im vergangenen Jahr im Durchschnitt um 31 Basispunkte gestiegen, in Europa hingegen um 111 Basispunkte.
„Für Qualitätsimmobilien kann in den wichtigen Märkten Europas die ideale Zeit für Immobilieninvestments schon bald gekommen sein – und vielleicht sind wir der Markterholung hier schon näher als wir denken“,
resümiert Hutchings.
Cushman & Wakefield (C&W) ist mit über 15.000 Mitarbeitern in 227 Büros in 59 Ländern das größte internationale Immobilienberatungsunternehmen in partnerschaftlicher Führung und Eigentümerstruktur. Rund um den Globus berät C&W mittelständische bis multinationale Wirtschaftsunternehmen, die Öffentliche Hand, Investoren, institutionelle Bestandshalter, Opportunity und Private Equity Funds, Pensionskassen, Privatanleger und Projektentwickler in allen Fragen rund um den Immobilien- und Kapitalmarkt. In Deutschland ist C&W an den Standorten Frankfurt am Main, Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München vertreten.
C&W/gi24
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