Hamburg – Ikea zieht es erstmalig in die Innenstadt

Von Werner Rohmert. Wenn der Kaufvertrag zwischen der IMMO Trading GmbH und Ikea über das Grundstück in Hamburg unterschrieben ist, betritt das erfolgreiche schwedische Möbelhaus Neuland. Zum ersten Mal plant Ikea in Deutschland eine Filiale in zentraler Innenstadtlage. Das neue Möbelhaus soll in dem Szenestadtteil Hamburg-Altona entstehen.

Bisher konnte Ikea nur in England Erfahrungen mit einem innerstädtischen Möbelhaus sammeln. Im bisherigen Ikea-Konzept dominiert nicht nur das „Prinzip des selber Bauens“, sondern auch das des „Selbstabholens“. Dazu gehört naturgemäß ein großes Parkplatzangebot. Das Grundstück im dicht besiedelten Altona misst aber nur 10 000 qm und weist damit eine ganz andere Dimension auf als die 40 000 bis 80 000 qm großen Grundstücke, auf denen Ikea sonst baut. Gründe für die Standortentscheidung sind die aus allen Nähten platzenden Hamburger Ikea-Häuser Schnelsen und Moorfleet.

Hinzu kommt, dass Ikea in Deutschland wachsende Probleme hat, Flächen und Baugenehmigungen für neue Standorte auf der grünen Wiese zu bekommen. Den Hamburger Einzelhandel macht die neue Strategie aber dennoch nicht glücklich, berichtet die Spezialistin Sabine Richter. Dem lokalen Einzelhandel werde auf Grund des für Ikea typischen innenstadtrelevanten Sortiments Umsatz abgezogen, heißt es. So ist denn auch der erste Versuch mit einem City-Haus in Hamburg-Altona als Pilotprojekt zu werten. Rund 70 Mio. Euro will Ikea in das City-Haus investieren. Dafür wird der Frappant-Komplex an der Großen Bergstraße abgerissen und durch einen Neubau mit 25 000 qm Verkaufsfläche und geplanten 6 Stockwerken ersetzt.

gi24/DIB, Nr. 192

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