Europäische Investitionen in Logistik- und Industrieimmobilien: Gesamtjahresrekord in Sichtweite

Die Dynamik auf dem europäischen Logistik- und Industrieimmobilienmarkt hat auch im 3. Quartal 2013 angehalten. Mit Investments in einer Höhe von mehr als 4 Mrd. Euro kann das zweithöchste Volumen der letzten zehn Jahre notiert werden, getoppt nur durch das 2. Quartal 2006 (5,6 Mrd. Euro). Das Dreivierteljahresvolumen summiert sich damit auf über 10 Mrd. Euro, entsprechend nicht nur einem Plus von 73% gegenüber dem Vergleichszeitraum in 2012, sondern bereits auch mit einem Plus gegenüber dem damaligen Gesamtjahresergebnis (+16%).

„Eine in Schwung kommende Weltwirtschaft mit einem gestiegenen Investoren-Vertrauen und einem verschärften Wettbewerb durch eine größere Bandbreite an Investoren hat Jones Lang LaSalle veranlasst, seine Prognosen für das Gesamtjahr auf 14-15 Mrd. Euro anzuheben. Das ist das höchste Transaktionsvolumen im Logistik- und Industrieimmobiliensektor seit 2007“, so Tom Waite, European Capital Markets, Jones Lang LaSalle. Dieser erfreulichen Entwicklung lägen verschiedene Faktoren zugrunde, insbesondere das Gewicht des Geldes, das auf Core- und Schwellenmärkte abzielt, die besser werdenden immobilienwirtschaftlichen Rahmendaten in vielen Märkten und eine langsame Zunahme der zur Verfügung stehenden (Investitions-)Möglichkeiten. „Der deutliche Aufwärtstrend der Investitionsvolumina wird dynamisiert von der Nachfrage nach großen Einzel- und Portfolio-Deals“, so Tom Waite. Die Investoren werden angezogen von soliden Ertragsströmen und Wachstumsmöglichkeiten des Logistik- und Industrieimmobiliensektors, basierend auf der aktuell starken Nachfrage- und Angebots-Dynamik auf dem Nutzermarkt.

Angestiegen sind die Investitionen in den ersten drei Quartalen 2013 im Jahresvergleich in Großbritannien (+35%, 3,1 Mrd. Euro) und Deutschland (+26%, 1,6 Mrd. Euro). Im Top 3-Land, Frankreich, lagen sie allerdings im gleichen Zeitraum um 5% niedriger (0,9 Mrd. Euro). In Russland hat sich das Volumen mit 770 Mio. Euro in den ersten neun Monaten gegenüber dem Gesamtjahr 2012 bereits mehr als verdoppelt. In den mittel- und osteuropäischen Märkten, insbesondere Polen und der Tschechischen Republik, war im gleichen Zeitraum ein Zuwachs von 30 % zu registrieren, davon allein im 3. Quartal 155 Mio. Euro. Auch in kleineren Märkten, u.a. in Südeuropa (+ 12%, 83 Mio. Euro) haben die Aktivitäten zugenommen.

„Viele Einzelhändler haben den Online-Handel im Blick. Das hat ohne Frage das Interesse an Logistik- und Industrieimmobilien gepusht“, so Alexandra Tornow, EMEA Logistics & Industrial Research. Auch werde das Engagement dynamisiert von einer strukturellen Veränderung des Logistikmarktes, die die Entwicklung dieses Immobiliensektors zu einem etablierten Immobilien-Investmentmarkt weiter forciere. „Rund Zweidrittel (knapp 7 Mrd. Euro) des im laufenden Jahr investierten Kapitals ist in Logistik-Immobilien geflossen“. Die Investoren zeigen eine zunehmende Bereitschaft, höhere Risiken einzugehen, insbesondere weil die Preise auf den Core-Märkten anziehen. Wir rechnen in den nächsten Quartalen mit mehr opportunistischen Transaktionen und einer anhaltende Ausbreitung in kleinere Märkte“, ergänzt Tornow.

Die Spitzenrenditen auf dem europäischen Logistikmarkt haben im 3. Quartal in einigen Märkten weiter nachgegeben, u.a. in Deutschland (-15bps), Frankreich (zwischen -5bps bis -10bps), Dublin (-25bps), sowie ausgewählte Regionen in Großbritannien (-25 bps).

* Berücksichtigt sind Logistik- und Industrie-Immobilien in Gesamteuropa ab einer Transaktionsgröße von 5 Mio. USD (3,5 Mio. Euro)