Amerika Haus: Symbol des transatlantischen Dialogs wird verkauft

Heute startet der Liegenschaftsfonds Berlin die Ausschreibung zum Verkauf des Amerika Hauses, dem ehemaligen Kultur- und Informationszentrum des United States Information Service in der Hardenbergstraße 22-24 (Berlin-Charlottenberg). Bis zum 31. März 2009 können Interessenten ihre Angebote vorlegen.

Das denkmalgeschützte, gut 3.100 m² große Gebäude direkt am Bahnhof „Zoologischer Garten“ wurde 1956/57 nach Plänen des Architekten Bruno Grimmek erbaut und verfügt u. a. über zahlreiche Büroräume, einen Kinosaal mit Bühne sowie eine Bibliothek. Denn die Geschichte der Amerika Häuser in Deutschland begann in Lesesälen, die die amerikanische Regierung als eine Maßnahme des Marshall Plans einrichtete.

Seit Eröffnung des Berliner Amerika Hauses an der Hardenbergstraße im Jahr 1957 stand die kulturpolitische Intention im Vordergrund, die durch die nationalsozialistische Propaganda geprägten Vorurteile gegenüber den USA abzubauen. Über Jahre konnten die West-Berliner im Amerika Haus Lesungen, Konzerte und Ausstellungen besuchen, an Fortbildungen teilnehmen oder sich über Wege in die USA informieren. Ende der 60er- und Anfang der 70er-Jahre stand das Haus mit dem Sternenbanner im Zentrum der Studentenproteste. Polizei, Kontrollen und Barrikaden prägten sein Bild zur damaligen Zeit.

Mit dem Umzug der amerikanischen Botschaft von Bonn nach Berlin wurde das Amerika Haus unmittelbarer Bestandteil der Botschaft und dem Außenministerium unterstellt. 2006 gaben die Amerikaner das Bauwerk zurück an das Land Berlin. Nun steht es vor einem neuen Kapitel seiner bewegten Geschichte. Der Liegenschaftsfonds Berlin sucht einen Käufer, der das Haus einer vorwiegend kulturwirtschaftlichen Nutzung zuführt, um seine Tradition des transatlantischen Dialogs fortzusetzen.

Quelle: Liegenschaftsfonds Berlin

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