Cushman & Wakefield erwartet Trendwende bei indirekten Immobilienanlagen institutioneller Investoren. Während 2008 das Investitionsvolumen institutioneller Anleger in nicht börsennotierte, indirekte Immobilienanlagen im Vergleich zum Rekordjahr 2007 um rund 60% nachgab, steht laut Cushman & Wakefield (C&W) in der zweiten Jahreshälfte 2009 eine Trendwende bevor. „Während viele Institutionelle insbesondere die erste Jahreshälfte nutzten, um angesichts der globalen Wirtschaftskrise eine strategische Neuausrichtung ihres Portfolios vorzunehmen und infolgedessen kaum in indirekte Immobilienanlagen investierten, mehren sich nun die Zeichen, dass eine erneute Investitionsphase bevorsteht“, kommentiert Dr. Martin Braun, Leiter der Capital Markets Group von C&W in Deutschland.
Dabei erfuhren viele Institutionelle in den vergangenen Monaten einen Anstieg ihrer Immobilienquoten infolge der überproportional hohen Abwertungen ihrer Wertpapier- und Rohstoffportfolios.
„Dieser sogenannte „denominator effect“, führt Christian Bock, Berater im Corporate Finance Team von C&W, aus, „habe das Investitionsverhalten der institutionellen Anleger für weitere Immobilieninvestments in der jüngeren Vergangenheit zunächst negativ beeinflusst.“
Dies galt umso mehr für institutionelle Anleger wie zum Beispiel deutsche Versicherungen und Pensionskassen, die gewissen regulatorischen Auflagen hinsichtlich ihrer maximalen Immobilienquote unterliegen. Mit der Aussicht auf eine Stabilisierung der Gesamtwirtschaft und der Erholung der Aktien- und Rohstoffmärkte wird deren Spielraum für Immobilieninvestitionen wieder größer.
Gestützt wird die Annahme einer baldigen Belebung indirekter Investitionen außerdem durch die Tatsache, dass viele deutsche Versicherer und Pensionskassen die Hochphase des Marktes 2006 und 2007 zu umfangreichen Verkäufen genutzt haben, deren Gewinne oft zunächst als Rücklagen im Sinne des § 6b des Einkommenssteuergesetzes bilanziert wurden.
„Angesichts des nahenden Fristendes zur Reinvestition dieser Rücklagen wollen einige Institutionelle die Gelegenheit nutzen, erzielte Gewinne auch über indirekte Immobilienanlagen zu reinvestieren“,
so Matthias Franz, Associate im Corporate Finance Team von C&W.
Neben Produkten mit Anlageschwerpunkt in Deutschland kann insbesondere ein gesteigertes Interesse nach Immobilienfonds verzeichnet werden, die in den angelsächsischen Immobilienmärkten investieren. „Gerade die USA und Großbritannien, also die beiden Märkte, die mit die stärksten Preiskorrekturen erfuhren, bieten derzeit die Möglichkeit, zu einer günstigen Phase des Marktzyklus einzusteigen“, fasst Braun die Stimmung vieler institutioneller Anleger zusammen. Dabei sei jedoch, so der Immobilienkapitalmarktexperte weiter, auf die genaue Auswahl eines nachweislich erfahrenen Fondsmanagers, einen realistischen Businessplan und das richtige Timing zu achten. (gi24/C&W)
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