Die Mieten in den teuersten Einzelhandelslagen der Welt präsentieren sich wetterfest

Auch in Zeiten der globalen Finanzkrise und des weltweiten wirtschaftlichen Abschwungs zeigt die Mietentwicklung in den teuersten Einzelhandelsstandorten der Welt nach oben. Die Top-Standorte stehen weiterhin im Fokus der internationalen Einzelhändler. Entsprechend sind die Mieten in 94 % aller von Cushman & Wakefield untersuchten 236 Einzelhandelslagen gestiegen oder mindestens stabil geblieben.

Nach der jüngsten Untersuchung „Main Streets Across the World“ von Cushman & Wakefield (C&W) sind auch 2008 die Fifth Avenue in New York (1.051 Euro/m²/Monat brutto), Hongkongs Causeway Bay (1.013 Euro/m²/Monat brutto) und die Avenue des Champs Elysées in Paris (644 Euro/m²/Monat brutto) die teuersten Standorte der Welt. Die Top-Five komplettieren die Via Montenapoleone in Mailand (558 Euro/m²/Monat brutto) und die Grafton Street in Dublin (468 Euro/m²/Monat brutto). Londons New Bond Street und Tokios Ginza sind auf die Plätze sechs und sieben gefallen.

Die Einzelhandelsmieten in der teuersten Einkaufsstraße der Welt – New Yorks Fifth Avenue – sind im vergangenen Jahr noch einmal um 23,3 % auf aktuell 1.051 Euro/m²/Monat brutto gestiegen. Für einzelne Objekte wurden jedoch Mietabschlüsse deutlich jenseits der 1.000 Euro-Marke registriert. So zahlt Abercrombie & Fitch in der Fifth Avenue 666 den Rekordpreis von 1.633 Euro/m²/Monat brutto.

„Diese Zahlen unterstreichen ganz deutlich: internationale Einzelhändler wissen die Standortvorteile der Fifth Avenue zu schätzen und sind bereit entsprechende Mietpreise zu zahlen. An kaum einem anderen Standort kann die eigene Marke so gut und wirksam vor internationalem Kundenpublikum positioniert werden. Auch die hohen Umsätze sprechen für sich“,

so Inga Schwarz, Leiterin der Research Abteilung bei C&W Deutschland.

Für seinen alljährlich erscheinenden internationalen Einzelhandelsreport untersucht Cushman &Wakefield jeweils die wichtigsten Einzelhandelsstandorte der Welt. In diesem Jahr wurden 236 Standorte in 44 Ländern analysiert. Unter den Top-Ten der internationalen Standorte gab es insgesamt nur wenig Bewegung: Seoul rückte vom 11. auf den 10. Rang auf und tauschte dabei den Platz mit Athen.

Bahnhofstraße in Zürich, Kaufingerstraße in München und Kärntnerstraße in Wien sind teuerste Einkaufsstraßen im deutschsprachigen Raum

Deutschlands teuerster Einzelhandelsstandort ist nach wie vor die Kaufingerstraße in München. Hier werden Spitzenmieten von 280 Euro/m²/Monat brutto erzielt. Im internationalen Ranking konnte die Kaufingerstraße damit ihren 12. Platz behaupten.

Neben München zahlen Deutschlands Einzelhändler die höchsten Mieten auf der Zeil in Frankfurt (240 Euro/m²/Monat brutto) und in der Kölner Schildergasse (230 Euro/m²/Monat brutto). Auf den Plätzen folgen Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig und Dresden. Mit Ausnahme von Dresden und Leipzig konnte auch im vergangenen Jahr eine positive Entwicklungen der Mieten in den deutschen Toplagen verzeichnet werden.

Im gesamten deutschsprachigen Raum liegt die Münchener Kaufingerstraße weiterhin auf Platz zwei nach der Züricher Bahnhofstraße (414 Euro/m²/Monat brutto), jedoch vor der Kärntnerstraße in Wien. In der teuersten Einkaufsstraße Österreichs werden in diesem Jahr Mieten von 270 Euro/m²/Monat aufgerufen.

Mietpreissteigerungen in jungen Märkten am höchsten

Internationale Einzelhändler im Top-Segment haben auch im vergangenen Jahr ihre Expansionspläne in sog. Schwellenländern vorangetrieben. Ihre Unternehmensstrategien sind dabei weit über den aktuellen Wirtschaftszyklus hinaus angelegt. Entsprechend werden in diesen sich etablierenden Lagen die höchsten Mietpreissteigerungen weltweit registriert. Angeführt wird das Feld vom Colaba Causeway in Mumbai mit einem Plus von 182 %, gefolgt von Istanbuls Valikonagi Caddesi (europäische Seite) mit 114 % und Mumbais Linking Road, wo sich die Mieten verdoppelt haben.

Stabile Mietpreisentwicklungen in den Toplagen erwartet, mit umsichtig agierenden Einzelhändlern in stürmischen Zeiten

„Vor dem Hintergrund der jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen weltweit erwarten wir, dass Einzelhändler zunehmend kritisch Mietbelastungen und weitere Verbindlichkeiten prüfen werden“,

so Inga Schwarz.

„Im Moment mögen uns die hohen Spitzenmieten als wenig nachhaltig erscheinen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass die Einzelhändler, die sich diese Standorte leisten können, mit langfristigen Strategien angetreten sind. Sie werden weiterhin die Top-Lagen mit all ihren Standortvorteilen für eine erfolgreiche Marken-Positionierung zu schätzen wissen. Und sie werden bereit sein, für dieses „Marketing-Tool“, das ein solcher Standort auch ist, den entsprechenden Preis zu zahlen. Insgesamt dürfte sich das Gros der Spitzenlagen somit als vergleichsweise wetterfest erweisen.“

Quelle: C&W

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