Düsseldorfer Lager- und Logistikflächenmarkt bricht Rekord

Angebotsmangel im Ruhrgebiet

Der DÜSSELDORFER Markt für Lager- und Logistikflächen (Eigennutzer und Vermietungen) hat das Gesamtjahr 2015 mit einem neuen Rekord abgeschlossen. Mit rund 329.000 m² lag der Umsatz 16 % über dem Vorjahr und rund 50 % über dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Drei Großdeals mit jeweils mehr als 30.000 m² drückten dem Jahr ihren Stempel auf und sorgten für rund 40 % des Gesamtumsatzes. Darunter die beiden Eigennutzerprojekte von Bauhaus (60.000 m²) und der VGG Handels AG (37.000 m²) in Krefeld. Hinzu kommt eine Anmietung von 32.000 m² durch die BLG Logistics im Düsseldorfer Stadtgebiet.

„Für das kommende Jahr rechnen wir allerdings mit einem Rückgang auf 225.000 m²“, so Arnd Sternberg, bei JLL Team Leader Industrial Agency Düsseldorf. „Der Grund ist das aktuell knappe Angebot. Allerdings befinden sich spekulative Objekte mit 34.000 m² im Bau. Weitere 40.000 m² sind geplant.“ Im abgelaufenen Jahr waren 96.000 m² fertiggestellt worden – nach 230.000 m² im Jahr zuvor.

Beim Branchenüberblick hat sich die Lage durch die Großanmietungen binnen eines Jahres grundlegend geändert. Hatte die Branche Transport, Verkehr, Lagerhaltung 2014 noch 72 % des Marktes ausgemacht, entfallen 2015 50 % auf den Handel und nur noch 28 % auf den ehemaligen Spitzenreiter. Während die Spitzenmiete weiterhin bei 5,40 Euro/m²/Monat liegt und im Teilmarkt Düsseldorf-Flughafen erzielt wird, geriet die Spitzenrendite weiter unter Druck und sank im Vergleich zum Vorjahr um 85 Basispunkte auf 5,25 %.

Angebotsmangel im Ruhrgebiet

Im RUHRGEBIET hat der Markt für Lager- und Logistikflächen (Flächen ab 5.000 m² – Eigennutzer und Vermietungen) ein schwaches Gesamtjahr 2015 erlebt. Zum Jahresende standen 270.000 m² zu Buche. Nach 382.400 m² im Vorjahr ist das ein Rückgang von rund 22 % und sogar 29 % unter dem Fünfjahresschnitt von 346.900 m².

Der Grund liegt laut JLL nicht an mangelndem Interesse auf der Investorenseite, sondern im spärlichen Angebot: „Da es nicht genügend moderne, kurzfristig verfügbare Bestandsobjekte gibt, können viele Gesuche nicht bedient werden“, so Sternberg. Pläne für größere spekulative Entwicklungen gibt es im Ruhrgebiet allerdings nicht, so dass auf mittlere Sicht keine Verbesserung der Angebotsseite zu erwarten ist.

Dennoch geht Sternberg von einer deutlichen Verbesserung für das laufende Jahr aus: „Für 2016 erwarten wir aufgrund eines absehbaren Großabschlusses im sechsstelligen Bereich ein deutliches Umsatzplus, insgesamt könnten 500.000 m² erreicht werden.“

In der Branchenübersicht hat der Bereich Transport, Verkehr, Lagerhaltung mit 68 % rund zwei Drittel des Umsatzes ausgemacht. Handel (16 %) und Industrie (12%) folgen weit abgeschlagen. Während die Spitzenmiete weiterhin bei 4,65 Euro/m²/Monat liegt, geriet die Spitzenrendite weiter unter Druck und sank im Vergleich zum Vorjahr um 90 Basispunkte auf 5,50 %.