Wohneigentum in deutschen Großstädten wird teurer. Die Preise für Eigentumswohnungen in Städten mit mehr als 300.000 Einwohnern liegen derzeit um bis zu 2,7 Prozent über dem Vorjahreswert, berichtet die "Welt" (Donnerstagausgabe). Dies geht aus dem jüngsten Preisspiegel des Immobilienverbandes Deutschlands (IVD) hervor, der der Zeitung vorliegt. "Auch in den übrigen Städtekategorien sind die Preise angestiegen", sagte IVD-Vizepräsident Jürgen Michael Schick der "Welt". "Im Fünfjahresvergleich erreichen Eigentumswohnungen sogar ein Plus bis zu 3,6 Prozent." Der Maklerverband untersucht jährlich die Preisentwicklung bei Wohnungen und Eigenheimen anhand der Kaufverträge in 390 Städten. "Die Erschwinglichkeit von Wohneigentum ist seit der Wiedervereinigung so gut wie noch nie", sagte der Vizepräsident des größten Maklerverbandes Deutschlands.
Die verfügbaren Einkommen und das historische Zinstief würden den Immobilienkauf erleichtern. "Die Preissteigerungen werden sich beim Wohneigentum in den nächsten zwölf Monaten in dem jetzigen Tempo fortsetzen." Eine mittlere Eigentumswohnung aus dem Bestand kostet nach den Berechnungen des IVD im Schnitt derzeit 940 Euro pro Quadratmeter, ein Euro mehr als im Vorjahr. Neubauwohnungen verteuerten sich im Jahresverlauf durchschnittlich um 21 auf 1549 Euro pro Quadratmeter. Eine 70-Quadratmeter-Neubauwohnung kostet damit im Schnitt 108.430 Euro, 1,4 Prozent mehr als 2009.
Spitzenreiter bei der Kaufpreisentwicklung waren Eigentumswohnungen mit gutem Wohnwert in mittelgroßen Städten (200.000 bis 300.000 Einwohner). Hier meldet der IVD ein Preisplus von durchschnittlich 4,7 Prozent. Die Preise für freistehende Eigenheime mit 150 Quadratmetern Wohnfläche und gutem Wohnwert legten im Vergleich zum Vorjahr leicht zu. 2009 kostete ein Haus dieser Kategorie noch durchschnittlich 253.500 Euro, jetzt sind es 254.500 Euro, berichtet die Zeitung. In den übrigen Kategorien sanken die Preise allerdings um bis zu 1,5 Prozent.