Der Frankfurter Büroflächenmarkt (inklusive Eschborn und Offenbach-Kaiserlei) geht mit einem Flächenumsatz von 154.000 m² in die zweite Jahreshälfte. Damit blieb das diesjährige Halbjahresergebnis knapp 20 % unter dem des Vorjahres (192.000 m²) und 19 % unter dem Zehnjahresdurchschnitt (190.300 m²). Während im ersten Quartal 2014 die Anmietung der Deutschen Bank über 30.000 m² vermeldet werden konnte, fehlten im zweiten Quartal Vertragsabschlüsse jenseits der 5.000 m² gänzlich. Entsprechend sank der Flächenumsatz von 86.000 m² im ersten Quartal auf 68.000 m² im zweiten Quartal. 4.000 m² wurden dabei von einem Eigennutzer belegt.
Nach Cushman & Wakefield (C&W), internationales Beratungsunternehmen für Gewerbeimmobilien, präsentiert sich der Frankfurter Markt durchaus in Bewegung. Das aktuelle Quartalsergebnis wurde wesentlich von Transaktionen im Größensegment zwischen 1.000 m² und 3.000 m² getragen. So wurden im vergangenen Quartal 17 Mietverträge über insgesamt 25.000 m² geschlossen (36 % Marktanteil). Damit hat sich die Anzahl wie auch das Anmietungsvolumen in dieser Größenklasse gegenüber dem ersten Quartal verdoppelt. „Für das zweite Halbjahr rechnen wir mit einer weiteren Marktbelebung“, so Dennis Stern, Leiter der Bürovermietungsabteilung von Cushman & Wakefield in Frankfurt. „Viele – auch großvolumige – Flächengesuche sind derzeit im Markt unterwegs und mit großer Wahrscheinlichkeit werden wir in den kommenden sechs Monaten umfangreiche Neuvertragsabschlüsse sehen.“
Das Leerstandsvolumen ist im Frankfurter Marktgebiet erneut gesunken. Bei einem Büroflächenbestand von 12,13 Mio. m² stehen Ende Juni rund 1,42 Mio. m² kurzfristig zur Anmietung zur Verfügung. Der Leerstand ist damit in den vergangenen zwölf Monaten um 132.100 m² gesunken. Die Leerstandsrate wird Ende Juni bei 11,7 % registriert. Es ist der niedrigste Wert der vergangenen elf Jahre – zuletzt hat sich das Flächenangebot auf diesem Niveau in der zweiten Jahreshälfte 2003 bewegt.
Auch im zweiten Quartal sind Investoren und Entwickler das Thema Sockelleerstand aktiv angegangen: Während im ersten Quartal 94.000 m² leer stehende Büroflächen vom Markt genommen wurden, waren es jüngst 74.300 m², von denen rund 60.000 m² einer Wohn-, Hotel- oder auch Pflegenutzung zugeführt werden sollen. „In den vergangenen fünfeinhalb Jahren wurden gut 800.000 m² Büroflächen für Abriss, Umnutzung oder umfassende Renovierung vom Markt genommen“, so Inga Schwarz, Leiterin Research bei Cushman & Wakefield in Deutschland. „Die Frankfurter Player sind damit vielen Akteuren in den anderen deutschen Bürohochburgen weit voraus, was den aktiven und auch kreativen Umgang mit langfristig leer stehenden Flächen angeht.“
Im ersten Halbjahr wurden 165.600 m² Büroflächen fertiggestellt (zweites Quartal: 61.000 m²). Aktuell befinden sich 265.400 m² im Bau (inklusive EZB Neubau mit 104.000 m²), davon werden voraussichtlich 137.800 m² noch im Jahr 2014 fertiggestellt.
Die Spitzenmiete wird im Juni 2014 weiterhin bei 37 Euro pro m²/Monat registriert. Für die zweite Jahreshälfte zeichnet sich eine Seitwärtsbewegung der Spitzenmiete ab.