Der Frankfurter Büroflächenmarkt präsentiert sich zum Herbstanfang stabil und auf Kurs. Im dritten Quartal belief sich das Vermietungsvolumen auf 121.000 m². Ein gutes Ergebnis im Jahresvergleich: Das Vorjahresergebnis von 118.000 m² konnte eingestellt und das zweitstärkste dritte Quartal der vergangenen fünf Jahre verbucht werden. Dennoch bewegt sich der Flächenumsatz bis dato unter dem langjährigen Durchschnitt, was in erster Linie dem schwachen Jahresauftakt geschuldet ist. Das bis Ende September registrierte Umsatzvolumen von 313.000 m² liegt 8,5 % unter dem Vorjahreswert von 342.000 m² wie auch unter dem Fünfjahresdurchschnitt der ersten drei Quartale. Dieser liegt ebenfalls bei 342.000 m².
Nach Cushman & Wakefield (C&W), internationales Beratungsunternehmen für Gewerbeimmobilien, hat sich das Anmietungsgeschehen gegenüber 2012 insbesondere im Bankenviertel wesentlich belebt. „Das Vermietungsvolumen in der Top-Lage Bankenviertel bewegt sich jetzt schon über Vorjahresniveau“, so Dennis Stern, Leiter der Frankfurter Bürovermietungsabteilung von C&W. „Bis Ende September wurden 58.000 m² in dieser Lage neu angemietet, 2012 waren es insgesamt 54.400 m² und 2011 rund 38.000 m². Diese Zahlen unterstreichen in eindrucksvoller Weise die Attraktivität des Bankenviertels, das traditionell hoch im Kurs der Mieter steht, aber über viele Jahre nur wenig adäquate Freiflächen bieten konnte. Die Situation hat sich nun geändert, was auch den Projektentwicklungen Taunusturm (60.000 m² Bürofläche) und Taunusanlage 8 (29.000 m² Bürofläche) zu verdanken ist. Wir konnten jetzt auch wieder Mietvertragsabschlüsse jenseits der 5.000 m² registrieren. Wir gehen davon aus, dass wir im vierten Quartal weitere Mietvertragsabschlüsse im Bankenviertel sehen werden. In dieser Top-Lage ist im Moment extrem viel Bewegung.“
Insgesamt ist der Frankfurter Markt breit aufgestellt und präsentiert sich in sämtlichen Größensegmenten aktiv. Eine solide Basis bildet die Vielzahl an Abschlüssen unter 1.000 m² mit einem Marktanteil von 37 % des Flächenumsatzes. Belebt hat sich das Vermietungsgeschehen in den letzten Monaten insbesondere im Flächensegment zwischen 5.000 m² und 10.000 m². Im dritten Quartal wurden sechs Verträge dieser Größenordnung über insgesamt 40.000 m² abgeschlossen, so dass hier bis Ende September 59.000 m² bzw. 19 % Flächenumsatz generiert wurden.
Die Leerstandsrate ist auch im dritten Quartal 2013 ein weiteres Mal moderat gesunken. Sie wurde Ende September bei 12,7 % notiert (September 2012: 13,3 %). Insgesamt stehen im Herbst 1,53 Mio. m² zur kurzfristigen Anmietung zur Verfügung bei einem Büroflächenbestand von 12,09 Mio. m². Das Flächenangebot dürfte in den kommenden Monaten weiter moderat sinken.
Bis Ende September wurden 152.900 m² neue Büroflächen fertiggestellt und bis zum Jahresende 2013 dürften weitere 69.000 m² folgen. Damit wird das Baufertigstellungsvolumen 2013 deutlich über dem des Vorjahres von insgesamt 89.700 m² liegen. Aktuell befinden sich 384.200 m² in Bau, darunter Großprojekte wie die Hauptverwaltung der Europäischen Zentralbank (104.000 m²), der Taunusturm (60.000 m²) und der St. Martin Tower (24.000 m²).
Die Spitzenmiete ist im Jahresverlauf deutlich gestiegen. Sie lag im September 2012 bei 34,00 Euro pro m²/Monat und wird aktuell bei 37,00 Euro pro m²/Monat notiert. In den kommenden Monaten wird die Spitzenmiete weiter unter Aufwärtsdruck stehen.
„Das bis jetzt erzielte Vermietungsvolumen ist zwar leicht unterdurchschnittlich, doch gehen wir weiterhin von einem Jahresumsatz aus, der sich im Zehnjahresschnitt bewegen wird“, so Inga Schwarz, Leiterin der Research-Abteilung von Cushman & Wakefield. „Die wirtschaftlichen Rahmendaten stimmen und die Player im Markt sind sehr aktiv. Wir gehen von einem starken Schlussquartal aus, so dass wir endlich wieder von einer Jahresendrallye sprechen dürfen, die diesen Namen auch verdient.“