Von Ruth Vierbuchen
Die Rhein-Metropole Düsseldorf ist als Einkaufsstadt unter Deutschlands Großstädten ein Schwergewicht. Insbesondere die Königsallee mit ihrem gehobenen Marken-Angebot, die sich gerne in eine Riege stellt mit der französischen Champs Ellysée, begründet den Ruf der Stadt als Mode-Metropole Deutschlands. Ein Übriges tun die internationalen Mode-Messen und die Leitmessen wie „Drupa“ und „K“, die das relevante, kaufkräftige Publikum in die Stadt locken.
Die Kaufkraftkennziffer von Düsseldorf, die Brockhoff & Partner aus Essen mit 113,8 beziffert, liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Vorteilhaft für Düsseldorfs Innenstadt war zudem, dass sich nur wenige SB-Warenhäuser im Umland angesiedelt haben – und außer den innerstädtischen Galerien keine Shopping-Center.
Deshalb haben die neuen Düsseldorf Arcaden mit 20 000 qm Verkaufsfläche, die als Teil des neuen Bilker Stadtteilzentrums vor wenigen Tagen eröffnet wurden, auch durchaus für Diskussionsstoff gesorgt. Matthias Böning, Vorstandsvorsitzender des Essener Shopping-Center-Spezialisten mfi Management für Immobilien AG sieht die Düsseldorf Arcaden aber als reines Stadtteil-Zentrum, das der Innenstadt mit der Schadowstraße als Haupteinkaufsmeile keine direkte Konkurrenz machen werde. Allerdings ist die Düsseldorfer Innenstadt durch den Bau der U-Bahn, die auch insbesondere die Schadow-Straße noch lange Zeit stark belasten wird, im Wettstreit mit dem Stadtteilzentrum derzeit etwas im Nachteil.
Für den Bau des Centers auf dem Gelände des alten Bilker Containerbahnhofs hatte sich die Stadt Düsseldorf jedoch entschieden, um ein Gegengewicht zum Huma-Einkaufspark in Neuss zu schaffen, der vom reinen Fachmarkt-Zentrum mit Real als Hauptmagnet zum großflächigen Shopping-Center mit knapp 40 000 qm Verkaufsfläche umgebaut wird. Um zu verhindern, dass die Bürger des Düsseldorfer Südens ihr Geld künftig im Neusser Huma-Park ausgeben, sollte mit dem Bau des Bilker Centers ein Gegengewicht geschaffen werden.
Neben den etwa 120 Läden und Gastronomiebetrieben im Lifestyle-Ambiente, darunter Namen wie C & A, H & M, Saturn, Kaiser’s und vielen weiteren Markenshops sowie der Wellness-Oase Elixia, beherbergt das Stadtteilzentrum ein Schwimmbad, Wohnungen und kommunale Behörden wie das Einwohnermeldeamt und einen Bürgersaal. 260 Mio. Euro wurden in die Düsseldorf Arcaden investiert, Hauptinvestor ist die kanadische Ivanhoe Cambridge, deren Senior Vice President Claude Dion es sich nicht nehmen ließ u.a. neben dem neuen Düsseldorfer Oberbürgermeister Dirk Elbers und dem mfi-Management an der Eröffnung teil zu nehmen. Die mfi AG, die ein Immobilienvermögen von 3,9 Mrd. Euro betreut, fungiert übernimmt das Centermanagement.
Quelle: HIR, Nr. 31, 26.09.2008
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