Das Marktforschungsinstitut des IVD Süd e.V. hat in Bamberg die aktuelle Entwicklung der Immobilienpreise untersucht. "Die Flucht der Anleger in Sachwerte infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise verstärkt durch sehr niedrige Zinsen hat die Nachfrage nach Wohnimmobilien in Bamberg wie auch in vielen bayerischen Groß- und Mittelstädten deutlich verstärkt", so Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts, "Dies führte zu einer Verknappung des Angebotes in den einzelnen Marktbereichen."
"Bedingt durch die topografische Lage der Stadt sowie die engen Grenzen der Gebietsreform ist die Ausweisung neuer Baugebiete", so Regionalbeirat des IVD Süd Kay Zimmermann "in Bamberg sehr schwierig. Bauplätze entstehen in der Regel durch Neubebauung vorhandener Grundstücke bzw. die Umwandlung von innenstadtnahen Industriebrachen wie beispielsweise auf dem sogenannten ERBA-Gelände." Zudem entstand Bauland in der jüngeren Vergangenheit durch Nachverdichtung in den innenstadtnahen Bereichen. Angesichts des begrenzten Flächenangebotes im Bamberger Stadtgebiet könnten die ehemaligen Militärflächen im Nordosten der Stadt im Falle eines Truppenabzugs eine enorme Chance für die Stadtentwicklung bieten.
"Im Vergleich zum Vorjahr wurde im Herbst 2011 in Bamberg", so Prof. Stephan Kippes, "ein steigendes Preisniveau bei allen Objekttypen sowohl im Kauf- als auch im Mietbereich festgestellt." So stiegen die Kaufpreise für Baugrundstücke für Einfamilienhäuser im Herbst 2011 im Vergleich zum Herbst 2010 um +2,0 % auf 260 €/m² und für Geschossbau um +2,6 % auf 395 €/m². Die Preise für Einfamilienhäuser lagen im Herbst 2011 durchschnittlich bei 370.000 €/Objekt (Veränderung zum Vorjahr +7,2 %), für Doppelhaushälften bei 383.000 €/Objekt (+6,3 %) und für Reihenmittelhäusern bei 245.000 €/Objekt (+6,5 %).
Im Stadtgebiet entstand in den vergangenen 10-15 Jahren eine Vielzahl von neuen hochwertigen Eigentumswohnanlagen, die aufgrund einer hohen Nachfrage nach Wohnobjekten überwiegend gut vom Markt aufgenommen wurden. Dabei konnten deutliche Preisanstiege festgestellt werden. Nicht zuletzt ist es diesem Umstand geschuldet, dass einzelne Bauträger diesem Trend folgen und in gefragten Lagen der Innenstadt und des Berggebietes aktuell Preise bis zu 3.650 €/m² aufrufen. Es bleibt abzuwarten wie sich die Nachfrage weiter entwickelt und ob diese Werte dauerhaft vom Markt akzeptiert werden.
Die Preise für Eigentumswohnungen aus dem Bestand liegen in Bamberg im Durchschnitt zwischen 900 €/m² (einfacher Wohnwert) und 2.430 €/m² (sehr guter Wohnwert). Der Kaufpreis für eine Neubauwohnung liegt durchschnittlich bei 2.250 €/m² (guter Wohnwert), kann jedoch bei sehr guten Objekten in bevorzugten Innenstadtlagen bis zu 3.800 m² betragen.
In Bamberg ist aktuell ein ausgeprägter Vermietermarkt anzutreffen. Die anhaltend starke Nachfrage durch Zuzug und die wachsende Zahl von Studenten haben etwa beginnend mit dem 3. Quartal 2009 zunehmend zu massiven Engpässen geführt. Die Hauptnachfrage konzentriert sich derzeit auf innerstädtisch oder zentrumsnah gelegene 1- bis 3- Zimmerwohnungen aller Ausstattungsqualitäten.
Die Mieter in Bamberg bezahlen je nach Lage und Ausstattung durchschnittlich 6,90 €/m² für eine Altbauwohnung, 7,40 €/m² für eine Wohnung aus dem Bestand und bis zu 8,30 €/m² für eine Neubauwohnung (jeweils auf den guten Wohnwert bezogen).
Weitere ausführliche Informationen können dem CityReport Bamberg 2011/2012 entnommen werden, der Auskunft über Entwicklungen und aktuelle Preise im Bereich der Wohnimmobilien gibt. Der Bericht wird weiterhin durch umfangreiche Grafiken regionaler Wirtschaftsdaten ergänzt. Der CityReport Bamberg 2011/2012 kann beim IVD-Institut (Gabelsbergerstr. 36, 80333 München, Tel. 089/29082020, institut@ivd-sued.net) oder im Online-Shop ivd-sued.net erworben werden.