Von André Eberhard, Redakteur „Der Immobilienbrief“
Die Immobilienwirtschaft ist prädestiniert dafür, aktuelle Bewegungen nach Bedarf hochzurechnen. Wozu das führt, zeigt uns die Subprime-Krise auf.
In Dubai versprechen Profis immer noch eine jährliche Preisverdoppelung. In Deutschland hat BulwienGesa AG den Verdienst, seit 1975 den Markt methodisch konsistent zu beobachten. Auch die Bundesbank verwendet das Zahlenwerk. Die Zahlen zeigten, dass die Preisexplosion von Portfolios bei Wohnen und Gewerbe und die darin implizierten Erwartungen ohne Basis sind und lediglich den Anlagedruck der Finanzmärkte spiegeln. An den Basismärkten geschieht recht wenig. Der BulwienGesa-Immobilienindex analysiert die Immobilienmarktentwicklung in Deutschland auf Basis von 50 westdeutschen Städten seit 1975 und auf Basis von 125 deutschen Städten seit 1990.
Seit 2006 sind jetzt die Trends wieder positiv. Die Mieten und Preise auf dem Immobilienmarkt haben wieder etwas angezogen. Lt. BulwienGesa ist dieser mit +1,5% im internationalen Vergleich immer noch gering. Gewerbe-Immobilien legten mit +1,9% spürbar zu. Wohnimmobilien mit +0,3% fast konstant sind. Allerdings gibt es auch bei Wohnen positive Botschaften. Empirica zeichnete auf Quo Vadis ein positives Bild und erwartet weitere Miet- und Preissteigerungen. Die Mieten bei Wiedervermietung stiegen um 1%. Bei Erstvermietung geschah mit 0,4% allerdings noch wenig an der Mietfront. Kaufpreise für Eigentumswohnungen und Reihenhäuser erhöhten sich um 0,9% bzw. 0,6%. Am deutlichsten stiegen in diesem Jahr die Einzelhandels-Mieten in 1a-Lagen mit durchschnittlich +3,7%. Dies Olaf Petersen von bestätigte GfK. BulwienGesa erwarten für 2008 ist kurzfristig für Büromieten und Einzelhandelsmieten in Citylagen optimistisch, sieht aber auf längere Sicht Risiken für eine Abschwächung.
Quelle: Der Immobilienbrief, Nr. 161, 07.03.2008