Lieber Büro als 1-Euro-Shop

Von Prof. Dr. Petra Brockhoff

Was tun, wenn es schwer fällt, einen attraktiven Mieter für ein leer stehendes Ladenlokal zu finden? Prof. Petra Brockhoff empfiehlt betroffenen Vermietern, sich Gedanken über alternative Nutzungen ihrer Immobilien zu machen. „Die Umwandlung eines Ladenlokals zu einem Büro kann für den Vermieter lohnender sein, als es leer stehen zu lassen oder an ein Tattoo-Studio oder einen 1-Euro-Shop zu vermieten.“ Ein schlecht oder gar nicht genutztes Ladenlokal gehe auf Kosten des Images einer Immobilie und mache es schwer, für die anderen Objekte im Haus wie Mietwohnungen oder Praxen adäquate Mieter zu finden.

Sicherlich trifft dies nicht auf die in den 1a-Lagen gelegenen Ladenlokale zu, für die es eine Vielzahl von Mietinteressenten gibt. In den 1b-Lagen der Innenstädte abseits der großen Fußgängerzonen oder in den Nebenlagen ist die Nachfrage nach Ladenlokalen jedoch häufig gering bis gar nicht vorhanden. Eine Nutzung als Büro- oder Praxisfläche bietet sich hier auch im Erdgeschoss an. Die Läden verfügen zur Straße hin über ein großes Schaufenster, meist über eine überdurchschnittlich hohe Raumhöhe und sind so ideal für die Verwirklichung von modernen Bürokonzepten wie Lofts.

Allerdings eignet sich nicht jedes Ladenlokal für eine solche Nutzung. Voraussetzung ist, dass die Klimatisierung bzw. Belüftung ausreichend ist und genug Fenster für die Belichtung vorhanden sind. Wenn dies der Fall ist, können losgelöst von klassischen Büroaufteilungs- und Inventarisierungskonzepten in den ehemaligen Ladenlokalen attraktive Arbeitsplätze geschaffen werden. Brockhoff warnt die Vermieter allerdings vor allzu radikalen Umbaumaßnahmen:

„Sicherlich ist es nicht sinnvoll, interne Räume abzumauern und eine Aufteilung vorzunehmen. Besser ist es, eine Großraumbüro-Nutzung mit halbhohen Glas-Zwischenwänden und offener Raumsituation zu gestalten.“

Ein von Brockhoff & Partner vermarktetes Büro in Essen auf der Huyssenallee 66-68 ist ein schönes Beispiel dafür, wie so etwas aussehen kann. Hier waren Eigentümer nach dem Auszug eines Möbelhauses anfangs ratlos hinsichtlich der Nachvermietung der Flächen. Die Vermietung an die Fa. W+P Gesellschaft für Projektabwicklung hat gezeigt, dass man in nur sechs Wochen eine solche Mietfläche zu einem hochattraktiven loftartigen Großraumbüro umbauen konnte.

„Solche Konzepte sind in jeder deutschen Stadt umzusetzen und tragen zur Attraktivität der jeweiligen Straßen bei“,

so Prof. Dr. Petra Brockhoff.

© 2009 gi24 / Prof. Dr. Petra Brockhoff

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