Von Werner Rohmert. Im internationalen Vergleich ist der deutsche Logistikmarkt sehr gut aufgestellt. Dem World Bank Logistics Performance Index 2007 zufolge belegt Deutschland im weltweiten Ranking den dritten Platz. Die geografische Lage als Drehscheibe zu den Märkten im Osten, insbesondere zu den neuen EU-Mitgliedsstaaten und die sehr gut ausgebaute, moderne und flächendeckende Infrastruktur punkten besonders. King Sturge recherchiert im „European Industrial Property Markets 2009“, dass die Nachfrage nach modernen Lagerhäusern im Umfeld strategischer Knotenpunkte steigen werde. Momentan werde aufgrund der globalen Finanzkrise die Nachfrage nach Logistikimmobilien aber überwiegend durch „Restrukturierungen“ in Form von Fusionen, Übernahmen und Firmenumzügen generiert statt durch Wachstum.
Im Umfeld der Städte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am M., Hamburg und München gibt es etwa 10,8 Mio. qm Lagerfläche. Hamburg ist mit etwa drei Mio. qm der Spitzenreiter in Deutschland. Die Korrektur der Marktpreise wird auch dieses Jahr anhalten, prognostiziert Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge. So seien aufgrund der abnehmenden Transaktionen beispielsweise in Frankfurt die Renditen für große Lagerflächen ab 5 000 qm um 60 Basispunkte auf 7,5% gestiegen.
Der Logistikmarkt werde in Deutschland mittelfristig weiter an Bedeutung gewinnen. Wichtige Infrastrukturprojekte sind die Expansion des Hamburger Hafens, die Entwicklung des Container-Terminals JadeWeserPort, der Bau des Flughafens Berlin-Brandenburg International (BBI) sowie die Erlaubnis zum Bau einer neuen Landebahn des Frankfurter Flughafens. Die Mieten sind in Deutschland moderat. Während sich Frankfurt mit 72 Euro Jahresmiete pro qm im oberen Mittelfeld bewegt, werden in London als teuerstem Logistikflächenstandort Europas in erstklassigen Lagen für Flächen unter 5 000 qm in hochwertigen Logistik-Gebäuden bis zu 161 Euro fällig.
gi24/DIB, Nr. 189
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