Logistikmarkt Region Hamburg: Größter Eigennutzerdeal seit 2006 macht schwaches erstes Quartal wett

Um das Zweieinhalbfache ist der Flächenumsatz auf dem Lager- und Logistikmarkt in der Region Hamburg* im 2. Quartal gestiegen. 150.000 m² konnten das maue Ergebnis der ersten drei Monate fast vergessen machen. Fast. Denn nach wie vor schlägt in der Summe für das gesamte 1. Halbjahr mit ca. 207.000 m² ein Minus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 9 % zu Buche. Auch der 5- und 10-Jahresschnitt sind mit – 17 % bzw. -3 % im Negativbereich. Für das hohe Volumen zwischen April und Ende Juni (bei allerdings leicht rückläufiger Anzahl der Abschlüsse) hat insbesondere der Baustart einer Logistikhalle mit rund 40.000 m² durch die DHL in Allermöhe gesorgt und weitere drei Abschlüsse zwischen 10.000 und 16.000 m². Ihr Anteil am Gesamtumsatz lag zusammen bei allein knapp 40 %. Insgesamt wurden acht der Top 10 – Deals im laufenden Jahr im 2. Quartal realisiert, fünf davon Eigennutzungen. „Wir haben in den vergangenen drei Monaten genau solche Deals gesehen, von denen wir Anfang des Jahres gesprochen haben: große Eigennutzerbaustarts, die dem Umsatz 2013 doch noch zu einem respektablen Ergebnis bis 450.000 m² verhelfen können. Zur Jahresmitte machten sie die Hälfte des Umsatzes aus. Im 5-Jahresschnitt lag der Eigennutzeranteil zum Halbjahr bei rund 30 %“, so Rainer Koepke, Leiter Industrie Immobilien Jones Lang LaSalle Deutschland. Die Angebotslage habe sich zwar leicht entspannt. „Das Problem ist aber, dass die an Topstandorten im Bestand zur Anmietung angebotenen Hallen ab 10.000 m² nicht die fokussierte Nutzernachfrage nach Flächen vor allem zwischen 3.000 und 5.000 m² treffen. Und zu einer Abtrennung der großen Hallen in kleinere Flächeneinheiten waren Vermieter bis dato nicht bereit“, so Koepke.

Nur ein Deal unter den Top 10 wurde nicht von der Branche Transport/Verkehr/Lagerhaltung abgeschlossen. Das war die Basis für ein im langfristigen Schnitt (10 Jahre) außergewöhnliches Ergebnis, sowohl vom Volumen (ca. 153.000 m², entsprechend Dreiviertel des Gesamtumsatzvolumens) als auch vom Anteil an der Anzahl (43 %). Industrie und Handel komplettieren die Umsatzstatistik der drei führenden Branchen. Die meisten Unternehmen haben Lager-/Logistikflächen im Umland-Ost – hier eher kleinteiliger bis 1.000 m² – und Billbrook-Billwerder-Billstedt mit Schwerpunkt um die 3.000 m² angemietet. Wegen des Großdeals durch DHL führt beim erfassten Volumen der Teilmarkt Bergedorf mit einem Anteil von einem Viertel am Hamburger Gesamtumsatz.

Das Fertigstellungsvolumen in 2013 ist zwar mit rund 182.000 m² um die Hälfte höher als im Vorjahr und liegt auch 10 % über dem 5-Jahresschnitt, aber von diesem im Bau befindlichen Flächenvolumen stand (H1: 56.000 m²) und wird (H2: 126.000 m²) kein Quadratmeter suchenden Nutzern zur Verfügung stehen. Projektentwickler, national und international, sicherten sich deshalb vermehrt Grundstücke, um kurzfristig – sechs bis neun Monate bis zur Fertigstellung – built-to-suit-Entwicklungen zu realisieren. Voraussetzung: ein Mietvertragsabschluss ist unter Dach und Fach.

Die Spitzenmiete bei Logistikflächen in der Größenordnung ab 5.000 m² ist und dürfte auch bis Ende des Jahres voraussichtlich unverändert bei 5,60 Euro /m²/Monat bleiben und wird im Hafenbereich, Altenwerder, erzielt. Die meisten Verträge – rund die Hälfte- hatten einen Mietpreis im ersten Halbjahr zwischen 4,00 und 5,00 Euro/m²/Monat, die gewichtete Durchschnittsmiete lag bei 4,65 %.

* Region Hamburg sowie vier Teilmärkte im Umland: Umland-Nord begrenzt durch Norderstedt, Quickborn, Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg; Umland-Ost begrenzt durch Bargteheide, Ahrensburg, Trittau, Schwarzenbek, Geesthacht; Umland-Süd begrenzt durch Lüneburg, Winsen (Luhe), Buchholz, Buxtehude; Umland-West begrenzt durch Wedel, Uetersen-Tornesch.