Laut dem neuen „Mietspiegelindex 2010“ des Forschungsinstituts F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH liegt die durchschnittliche Miete in Deutschland bei 5,89 Euro/qm/Monat. Im Vorjahr 2009 lag die Durchschnittsmiete noch bei 5,84 Euro. Die Mietsteigerungen sind damit weiter moderat und haben sich auf einem niedrigen Niveau stabilisiert.
Über den Anstieg den von Neuvermietungsmieten in Deutschland wird häufiger berichtet. Jetzt liegen auch aktuelle Daten über die Mietenentwicklung im Bestand vor: Auch dort steigen die Mieten – aber moderat. Die durchschnittliche Mietsteigerung vom Vormietspiegel zum aktuell gültigen Mietspiegel für eine 65 m² große Wohnung mittlerer Ausstattung und Lage beträgt wie bereits 2009 gegenwärtig 0,6 % pro Jahr.
Je nach Region sind die Unterschiede allerdings erheblich: In Ostdeutschland, im Norden und in Nordrhein-Westfalen sind die Mietsteigerungen mit 0,2 bis 0,4 % leicht unterdurchschnittlich, während im Süden der Republik, in Baden-Württemberg und Bayern, die Mietpreissteigerungen mit 1,8 % dreimal höher sind als im Bundesdurchschnitt.
Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Auswertung aller amtlichen Mietpreisübersichten in Deutschland, die F+B als aktuelle Studie „F+B-Mietspiegelindex 2010“ vorgelegt hat. F+B verfügt über ein bundesweit einzigartiges Archiv, in dem die Mietspiegel von über 500 deutschen Gemeinden ab 10.000 Einwohnern seit 1995 gesammelt und ständig aktualisiert werden. Auf der Grundlage dieser Daten errechnet F+B jährlich überregionale Vergleichsdaten für Wohnungsmieten.
Wichtigste aktuelle Datengrundlage für das regionale Mietniveau
Die Mietspiegeldatenbank von F+B ist die aktuellste Datengrundlage für das regionale Mietenniveau in Deutschland. Die Ergebnisse sind eine wichtige Hilfe für Wohnungsanbieter und -nachfrager, Sachverständige und Makler, Banken und Investoren für die Analyse und Bewertung der Wohnungsmarktentwicklung und der Mietentrends. Angaben zu den nachhaltig erzielbaren Mieten können für Wohnungen in allen wichtigen Teilmarktsegmenten des Normalwohnungsmarkts abgeleitet werden.
Die mietrechtlichen Grundlagen für die Erstellung und Verwendung von Mietspiegeln bilden § 558a, § 558c und § 558d BGB. Danach sind Mietspiegel Übersichten über die üblicherweise in einer Stadt bezahlten Wohnungsmieten. Sie sollen Vermietern und Mietern einen Überblick über das örtliche Mietpreisgefüge geben und dadurch zu einem fairen Interessensausgleich insbesondere bei Mieterhöhungen beitragen.
Grundlage der Studie: 500 amtliche Mietspiegel der Kommunen
Obwohl es für die deutschen Städte und Gemeinden keine Verpflichtung zur Erstellung von Mietspiegeln gibt, verfügen gegenwärtig 507 Gemeinden (32 %) mit über 10.000 Einwohnern über Mietspiegel. Insbesondere Großstädte über 100.000 Einwohner haben zu rund 85 % einen Mietspiegel, bei den mittelgroßen Städten mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern liegt der Verbreitungsgrad bei 74 % und bei den Städten mit 20.000 bis 50.000 Einwohnern immerhin noch bei 41 %.
Mietwohnungen in den südlichen Bundesländern weitaus teurer als anderswo
Die Stadt München und einzelne Umlandgemeinden behaupten unangefochten ihre Spitzenplätze. In München zahlen die Mieter 72 % mehr für ihre Wohnung als im Bundesdurchschnitt. Mit rd. 20 bis 30 % überdurchschnittlichen Mieten folgen Städte wie Stuttgart, Köln oder Wiesbaden.
In Hamburg, Frankfurt/Main und Mainz kostet das Wohnen auch zwischen 15 und 17 % mehr, recht günstig ist es dagegen in Berlin. In der Hauptstadt liegt das Mietenniveau in den westlichen Stadtteilen derzeit 7 % und im Ostteil sogar 11 % unter dem deutschen Mittelwert.
Für die Mieter in München bedeutet das, dass sie mit im Schnitt 10,12 €/m² fast das Doppelte für ihre monatliche Nettokaltmiete veranschlagen müssen als die Berliner (5,50 €/m² West, 5,22 €/m² Ost). Auch in anderen westdeutschen Großstädten sind die Mieten überdurchschnittlich hoch, so müssen in Stuttgart 7,66 €/m² und in Köln 7,46 €/m² bezahlt werden und in Hamburg und Frankfurt/Main im Durchschnitt rund 6,80 €/m². In den ostdeutschen Großstädten ist das Mietenniveau moderater und im Vergleich zum deutschen Mittelwert von 5,89 €/m² unterdurchschnittlich.
Bei der Betrachtung von Wohnungstypen werden die unterschiedlichen Nachfrageeffekte in Ost- und Westdeutschland offensichtlich. Während in den westlichen Regionen en gros die Regel gilt, je neuer die Wohnung, desto höher die Miete, sind in Ostdeutschland die Altbaubestände inzwischen teurer als die Wohnungen aus der Zeit des Wiederaufbaus bis in die 1980er-Jahre und erst die Nachwendewohnungen haben ein deutlich höheres Mietenniveau.
Insgesamt zeigt der Vergleich der Mietenniveaus erneut das anhaltende West-Ost-Gefälle und die Sonderstellung des Münchner Großraums mit seinem überdurchschnittlichen Mieten.
Zu finden sind diese Zahlen in der Broschüre „F+B-Mietspiegelindex 2010“. Die Broschüre kann für 25 Euro (inkl. MwSt. und Versand) bei F+B bezogen werden. Hier geht´s zur Seite von F+B …
F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH Adenauerallee 28, 20097 Hamburg Tel. +49 (0) 40 28 08 10-0 Fax +49 (0) 40 28 08 10-20 E-Mail: mietspiegel@f-und-b.de
Quelle: F+B Mietspiegelindex 2010, F+B Mietspiegelindex 2009