Die PATRIZIA Immobilien AG hat ihre Prognose für 2011 erfüllt und ein operatives Vorsteuer-Ergebnis von 16,7 Mio. Euro erwirtschaftet (2010: 12,8 Mio. Euro). Maßgeblich für die Ergebnisverbesserung war der deutliche Anstieg der Erträge aus Dienstleistungen, die mittlerweile 33,5 % des operativen Vorsteuerergebnisses ausmachen. Das Vorsteuerergebnis nach IFRS verbessert sich um 73 % auf 19,9 Mio. Euro (2010: 11,5 Mio. Euro).
Im Bereich der Eigeninvestments konnten im Berichtsjahr die hohen Verkaufszahlen des Vorjahres nochmals übertroffen werden. In Summe wurden im Wege des Einzel- und Blockverkaufs 1.842 Wohnungen veräußert. Das entspricht einem Zuwachs von 2,2 % gegenüber 2010 (1.803 Einheiten). Während im Einzelverkauf die Zahl verkaufter Wohnungen mit 745 Einheiten nicht ganz das Vorjahresniveau erreichten (2010: 801), erhöhten sich die en bloc an institutionelle Investoren und Family Offices verkauften Wohnungen um 9,5 % auf 1.097 Einheiten (2010: 1.002 Einheiten). Damit wurden 19,8 % des PATRIZIA Immobilienbestandes (Stand 1.1.2011) am Markt platziert (Vorjahr: 16,2 %), wobei 72 % der Verkäufe in München stattfanden. Die durchschnittlich erzielten Verkaufspreise stiegen um 2,3 % auf 1.995 Euro pro qm.
Dienstleistung und Co-Investments für Dritte
PATRIZIA agiert heute im Wesentlichen als Dienstleister und Co-Investor im Auftrag für Dritte. Für etwa 80 % des von der PATRIZIA betreuten Immobilienvermögens agiert das Unternehmen als Bestandshalter für Versicherungen, Altersvorsorgeeinrichtungen und Sparkassen. Diesen Bereich hat PATRIZIA auch 2011 weiter ausgebaut. So wurden für die von PATRIZIA verwalteten Fonds über 500 Mio. Euro in Immobilien investiert. Zudem wurden neue Individualfonds aufgelegt sowie bestehende Fonds aufgestockt. In Summe ergibt sich hieraus ein zusätzliches Gesamtinvestitionsvolumen von über einer Milliarde Euro. Nach dem erfolgreichen Abschluss von drei Projektentwicklungen 2010 wurden im Berichtsjahr neben den bestehenden Projekten in Frankfurt und Düsseldorf neue Projektentwicklungen in Augsburg, Düsseldorf, Hamburg und Köln platziert. Das Projektvolumen dieser Projekte beträgt rund 500 Mio. Euro.
Ertragslage weiter gefestigt / Finanzierungskosten rückläufig
Die Ertragslage der PATRIZIA hat sich 2011 nochmals deutlich verbessert. Das auf Basis der IFRS Zahlen ermittelte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) betrug 54,6 Mio. Euro (2010: 61,2 Mio. Euro.) Das Finanzergebnis verbesserte sich von -49,8 Mio. Euro auf -34,7 Mio. Euro. Es wird zum Teil von der stichtagsbezogenen Marktwertbewertung der Zinssicherungsinstrumente beeinflusst. Für 2011 schlugen diese Marktbewertungen in Summe mit 5,1 Mio. Euro zu Buche (2010: -1,6 Mio. Euro). Nach Abzug des Finanzergebnisses errechnet sich ein Vorsteuerergebnis gemäß IFRS (EBT) von 19,9 Mio. Euro, nach11,5 Mio. Euro im Vorjahr. Da die Marktwertveränderungen der Zinssicherungsgeschäfte (5,1 Mio. Euro) sowie die Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte, die im Zuge des Erwerbs der PATRIZIA GewerbeInvest KAG entstanden sind (2,0 Mio. Euro), nicht liquiditätswirksam sind und keinen Einfluss auf das operative Geschäft haben, weist die PATRIZIA das bereinigte operative Vorsteuerergebnis separat aus, welches sich im Berichtsjahr um 30,7 % auf 16,7 Mio. Euro (2010: 12,8 Mio. Euro) deutlich verbessert hat.
PATRIZIA Portfolio liegt an Top-Standorten / Anstieg der Eigenkapitalquote
Unter Berücksichtigung der getätigten Abverkäufe des Jahres 2011 sowie erfolgter Nachverdichtungsmaßnahmen umfasst das PATRIZIA Portfolio zum Jahresende 7.548 Einheiten. Etwa 75 % des Immobilienbestandes liegen an den deutschen Top-5-Standorten: in Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln/Düsseldorf und München. Die Qualität des Portfolios spiegelt sich auch darin wider, dass die im Geschäftsjahr 2011 erwirtschafteten Netto-Mieteinnahmen das „bereinigte“ Finanzergebnis um 29,9 % (2010: 18,2 %) überdecken. Der Verkauf von Immobilienvermögen ist kontinuierlich mit dem Abbau von Darlehen verbunden. Im Jahresverlauf reduzierten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 148 Mio. Euro (17,6 %) auf 693,4 Mio. Euro. Dementsprechend verbesserte sich die Eigenkapitalquote im Konzern zum 31. Dezember 2011 um 15,6 % auf 28,1 %. Zum Bilanzstichtag beschäftigte PATRIZIA 498 Mitarbeiter (Vorjahr: 370).
Ausblick: Steigerung der Assets under Management und der Ertragskraft
Mittlerweile ist PATRIZIA mit seinen 500 Mitarbeitern neben Deutschland auch in Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Schweden und Ungarn investiert. Als vollstufiges Immobilien-Investmenthaus kann PATRIZIA alle Dienstleistungen in-house mit eigenen Mitarbeitern erbringen. PATRIZIA verfolgt die Strategie, das von ihr betreute Immobilienvermögen nachhaltig zu steigern und damit ihr Dienstleistungsgeschäft zu stärken. In Zukunft wird deshalb das Eigenkapital verstärkt im Rahmen von Co-Investments investiert. „.Durch das Wachstum wird der Ergebnisanteil der Dienstleistungen bis Ende 2013 auf 50 % steigen“, sagt Wolfgang Egger, Vorstandsvorsitzender der PATRIZIA Immobilien AG. „Dadurch wird bei einem verringerten Risiko eine Verstetigung des Geschäftsverlaufs erreicht. Gleichzeitig verändern sich die Bilanz-und Finanzstrukturen, die Eigenkapitalquote steigt, der Umsatz wird bei höheren Ergebnissen sinken.“
Egger: „Eine Erweiterung in der Größenordnung von rund 1 Mrd. Euro pro Jahr kann die Organisation mit ihren heutigen Strukturen stemmen. Bis 2015 wollen wir das verwaltete Immobilienvermögen auf über 10 Mrd. Euro erhöht haben. Nach Abschluss der LBBW-Transaktion haben wir bereits annähernd 7 Mrd. Euro erreicht. Für 2012 erwarten wir Verkaufszahlen in der gleichen Größenordnung wie 2011 in Höhe von rund 1.800 Wohnungen. In Summe gehen wir davon aus, im Geschäftsjahr 2012 einen erneuten Anstieg des operativen Ergebnisses um ca. 20 % zu erzielen. Auch für das Folgejahr 2013 rechnen wir mit einer weiterhin stabilen Ergebnisentwicklung.“