Den Milliardenpoker um die rund 32.000 Wohnungen der BayernLB-Tochter GBW AG konnte die Patrizia Immobilien in Augsburg für sich entschieden. Das von der PATRIZIA Immobilien AG geführte Investorenkonsortium hat in einem Bieterverfahren den Zuschlag für den Erwerb des Aktienpakets der BayernLB (50,19 Mio. Aktien; ca. 91,93 %) an der im Freiverkehr gehandelten GBW AG erhalten. Der Verwaltungsrat der BayernLB hat heute die entsprechende Entscheidung des Vorstands der BayernLB genehmigt. Der Bruttokaufpreis für dieses Aktienpaket entspricht einer Unternehmensbewertung der GBW AG von 2,453 Mrd. Euro bzw. 17,58 Euro pro von der BayernLB gehaltenen GBW Aktie (Hinweis: entspricht Equity Value Kaufpreis i.H.v 882 Mio. Euro). Die Transaktion steht noch unter dem üblichen Vorbehalt der Genehmigung durch die Kartellbehörden. Der endgültige Abschluss der Transaktion soll unmittelbar nach der bevorstehenden Hauptversammlung der GBW AG am 15. Mai 2013 erfolgen.
Das von der PATRIZIA geführte Konsortium besteht aus einer Gruppe von renommierten, deutschsprachigen berufsständischen Versorgungswerken, Versicherungen, Sparkassen und Pensionskassen. Die PATRIZIA Immobilien AG wird sich als Co-Investor mit ca. 58 Mio. Euro beteiligen. In Zusammenhang mit dieser Transaktion werden weitere Kaufverträge über Aktienpakete abgeschlossen, so dass insgesamt ca. 96,5 % der Aktien an der GBW AG von PATRIZIA erworben werden.
„Die GBW-Transaktion ist ein weiterer, wichtiger Meilenstein der Wachstumsstrategie der PATRIZIA Immobilien AG auf dem Weg zum führenden, vollstufigen Immobilien-Investmenthaus Europas. Wir sind ganz besonders erfreut, dass sich weit mehr als die Hälfte der Investoren, die sich gemeinsam mit der PATRIZIA Immobilien AG am Erwerb der LBBW Immobilien GmbH (heute Süddeutsche Wohnen GmbH) beteiligt haben, auch am Konsortium zum Erwerb der Anteile an der GBW AG beteiligt haben. Dies verdeutlicht das hohe Maß an Vertrauen, das die PATRIZIA bei ihren Partnern genießt“ sagt Wolfgang Egger, Vorstandsvorsitzender der PATRIZIA Immobilien AG.
Die PATRIZIA wird als Investment- und Assetmanager im Rahmen dieses Investments tätig sein. Somit erhöht sich das von der PATRIZIA verantwortete Immobilienvermögen auf ca. 10 Mrd. Euro. Eine Verschmelzung der GBW AG mit der PATRIZIA Immobilien AG ist ausgeschlossen. Die GBW AG verfügte zum 31. Dezember 2012 über einen eigenen Immobilienbestand von ca. 32.000 Wohnungen und rund 300 Gewerbeeinheiten ausschließlich im Freistaat Bayern, einem der attraktivsten Immobilienstandorte Deutschlands. Im Jahr 2012 generierte das Unternehmen mit seinem Bestand Mieteinnahmen in Höhe von 149,5 Mio. Euro.
Die Zahlung des Kaufpreises für das gesamte Aktienpaket erfolgt vollständig aus Eigenkapital. Die bestehenden Kreditverbindlichkeiten der GBW AG werden übernommen und sollen mittelfristig anteilig zurückgeführt werden.
„Wie auch bei den vergangenen Transaktionen ist sich die PATRIZIA der großen Verantwortung bewusst, die sie gegenüber den Mietern und Mitarbeitern der GBW AG, dem Verkäufer und nicht zuletzt unseren Investoren hat“, so Egger. Eine umfangreiche, strikte Sozialcharta ist Bestandteil des Kaufvertrags mit der BayernLB. „Diese vertraglich vereinbarte Sozialcharta werden wir konsequent und in vollem Umfang umsetzen. Dadurch sind die Mieter nach dem Verkauf besser geschützt als vorher.“
Um die Einhaltung der Sozialcharta zu gewährleisten, wird PATRIZIA die Stelle eines Ombudsmannes einrichten, die direkt beim Vorstand angesiedelt ist. Dieser Ombudsmann ist für die Einhaltung der Sozialcharta zuständig. „Wir wollen, dass die Mieter zufrieden sind und in ihren Wohnungen bleiben“, sagt Egger. Darüber hinaus wird eine regelmäßige Gesprächsrunde mit den Oberbürgermeistern, bzw. Bürgermeistern der Kommunen, in denen sich GBW-Wohnungen befinden, installiert.