Von Ruth Vierbuchen
Die Sanierung der Sinn-Leffers AG verlangt dem Unternehmen viel ab. Nach dem Sanierungsplan des vorläufigen Insolvenzverwalters Horst Piepenburg werden nur 23 der 47 Filialen weiter geführt. Der Umsatz summiert sich dann noch auf 310 Mio. Euro – im Geschäftsjahr 2007/08 waren es noch 480 Mio. Euro. Von den 2 360 Arbeitsplätzen werden nach diesem Plan 1 360 erhalten. Die hohe Zahl der Schließungen deutet darauf hin, dass aus dieser Gruppe ein Teil der Vermieter bei den Verhandlungen nicht bereit war, die Mieten zu senken. Angesichts der Marktlage ist es aber durchaus vorstellbar, dass vielleicht der eine oder andere doch noch einlenkt, wenn er keinen Nachmieter für seine Flächen findet.
Fortgeführt werden Augsburg, Aachen, Bielefeld, Bochum, Bochum-Ruhrpark, Bonn, Dresden, Duisburg, Gelsenkirchen-Buer, Hagen, Hamburg-Harburg, Kassel, Koblenz, Lüdenscheid, Mainz, Jena, Magdeburg, Menden, Mönchengladbach, München-Riem, Oberhausen CentrO, Osnabrück und Trier. Die Filialen die geschlossen werden, sollen noch bis Ende Februar mit der aktueller Herbst-/Winterware betrieben. Wie Piepenburg weiter mitteilt, wird entsprechend der Verkleinerung des Filialnetzes auch der Personalstab in der Hauptverwaltung halbiert.
Derweil hat in Essen auch Insolvenzverwalter Biner Bähr sein Sanierungskonzept für Hertie umrissen. Im Fokus seiner Strategie steht die Ausrichtung der Kaufhaus-Sortimente auf die Zielgruppe der „bürgerlichen Mitte im Alter von 30 bis 50plus“. Ganz offensichtlich verfolgt Bähr die Strategie, die Sortimente in jeder Filiale an die lokalen Gegebenheiten anzupassen und die Shop-in-Shop-Formate weiter auszubauen, um die Markenkompetenz zu stärken. Insgesamt setzt das Sortiment auf die Bereiche Mode, Living und starke Marken. Laut Bähr haben die 72 Hertie-Filialen an den meisten Standorten eine maßgebliche Ankerfunktion. Darauf will er aufbauen.
Quelle: HIB, Nr. 32
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