Stuttgart: Bürovermietungsmarkt in der Schwabenmetropole profitiert von der Autoindustrie

Mit insgesamt 192.000 m² hat der Stuttgarter* Bürovermietungsmarkt das Dreivierteljahresergebnis des Vorjahres nahezu egalisiert (- 2 %). Wie im Vorjahr waren die Sommermonate die bislang stärksten des Jahres. Allerdings reicht das Volumen mit 77.000 m² trotz zweier Deals im fünfstelligen Bereich nicht annähernd an das Ausnahmeergebnis im dritten Quartal 2013 heran. Dessen Umsatz von über 100.000 m² ist in der schwäbischen Metropole bis dato einmalig geblieben.

Im langfristigen Vergleich ist für 2014 trotzdem ein überdurchschnittliches Resultat für die ersten neun Monate zu notieren (+ 23 % als der 5-Jahresschnitt Q1-Q 3 2009 – 2013). Dafür haben Abschlüsse der Automobilindustrie gesorgt. „Allein vier der fünf größten Deals in 2014 sind dieser Branche zuzuordnen. Mit 64.000 m² kommen sie auf ein Fünftel des Gesamtumsatzes“, so ALEXANDER VEIEL, bei JLL Regional Manager Stuttgart. Die positive konjunkturelle Entwicklung im Automotivbereich komme damit auch auf dem Bürovermietungsmarkt zum Tragen. „Ein deutliches Indiz für einen lebhaften Markt in der schwäbischen Metropole ist die Anzahl der registrierten Abschlüsse“. Gegenüber dem Vorjahr hat sie um ein Viertel, gegenüber dem 5-Jahresschnitt sogar um über ein Drittel zugelegt. „Das werde auch in den letzten drei Monaten so bleiben. Allerdings kommt diese Nachfrage eher von Nutzern mit kleinflächigem Bedarf. Insofern dürfte sich das Umsatzergebnis in 2014 bei um die 230.000 m² einpendeln, immerhin rund 7 % über dem 5-Jahresschnitt“, so VEIEL.

Unternehmen aus der Industriebranche liegen nach neun Monaten deutlich an der Spitze der Umsatzstatistik. 79.000 m² bedeuten einen Anteil von gut 40 %. EDV-Unternehmen mit 28.000 m² und die Branche Ausbildung/ Gesundheit/ Soziales mit 21.000 m² folgen auf den Plätzen. Die meisten Mietverträge haben allerdings die unternehmensbezogenen Dienstleister mit einem Anteil von 22 % abgeschlossen , der Anteil ist doppelt so hoch wie bei der Industrie.

Mit 5,3 % weiterhin auf niedrigem Niveau hält sich die Leerstandsquote in der baden-württembergischen Landeshauptstadt. “Gegen Null tendiert der Leerstand sogar in den starken Teilmärkten im Süden und Norden”, so VEIEL. In der City und am Cityrand mangele es an attraktiven Flächen Hier seien größere Flächen nur noch in den im Bau befindlichen, vergleichsweise hochpreisigen Projekten verfügbar.

Nur für leichte Entspannung auf der Angebotsseite werden die noch bis Ende 2014 erwarteten Fertigstellungen sorgen (32.000 m², davon 12.000 m² noch frei verfügbar). Durch den hohen Vorvermietungsstand wird sich die Leerstandsquote bis Ende des Jahres auf ähnlichen Niveau wie im dritten Quartal (5,3%) bewegen. Bessern könnte sich das Angebot 2015. Bis zu 135.000 m² werden im kommenden Jahr voraussichtlich fertiggestellt, gleichbedeutend einer Zunahme von 80%. Aktuell weisen die Teilmärkte Leinfelden-Echterdingen, Unter-/Obertürkheim und Zuffenhausen höchste Bautätigkeit auf.

Während die Spitzenmiete im 3. Quartal 2014 stabil bei 19,00 Euro/ m²/Monat liegt, mit gleich bleibender Tendenz, hat die gewichtete Durchschnittsmiete auf 12,31 Euro/ m /Monat (+ 2 % gegenüber dem Vorquartal, + 8 % im 1-Jahresvergleich) zugelegt. Etwa die Hälfte aller Mietverträge wurde zwischen 10 und 15,00 Euro/m²/Monat abgeschlossen, 30 % bewegen sich unter 10,00 Euro.