Trotz der allgemein schwieriger gewordenen Finanzierungsbedingungen möchten zahlreiche Immobilienunternehmen weiter investieren. Rund ein Drittel aller Umfrageteilnehmer plant in den kommenden Wochen und Monaten Immobilienzukäufe. Dagegen beabsichtigen nur knapp sieben Prozent, einzelne Immobilien zu verkaufen. 30 Prozent aller Teilnehmer wollen ihr Immobilienportfolio nicht signifikant verändern. Dies sind die wesentlichen Ergebnisse einer Umfrage des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss unter Führungskräften und Entscheidungsträgern der deutschen Immobilienwirtschaft.
Zwar schätzen etwa drei Viertel der Befragten die allgemeinen Finanzierungsbedingungen zurzeit als schwierig ein, Kreditaufnahmen jedoch seien noch immer möglich. Fast die Hälfte aller Befragten sagte, dass Finanzierungen im zweistelligen Millionenbereich durchaus zu bekommen sind. Allerdings halten rund 60 Prozent der Teilnehmer Finanzierungen von mehr als 200 Millionen Euro derzeit für problematisch.
Dennoch planen Unternehmen im kommenden Jahr Investitionen, denn 36 Prozent der Befragten äußerten einen konkreten Bedarf an neuen Krediten. Von ihnen haben mehr als 43 Prozent einen Finanzierungsbedarf von mehr als 100 Millionen Euro angegeben.
„Es zeigt sich ein differenziertes Bild: Zwar sieht sich die Branche mit Finanzierungsproblemen vor allem bei größeren Portfolios konfrontiert, doch blicken die Unternehmen nach vorn und planen weiterhin Investitionen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Branche keineswegs in einer Schockstarre befindet“,
kommentiert Axel von Goldbeck, Geschäftsführer des ZIA, die Ergebnisse.
Insbesondere Wohnimmobilien werden in der nächsten Zeit als attraktive Anlageobjekte eingeschätzt. Rund 86 Prozent aller Befragten erwarten in den kommenden sechs Monaten eine positive oder gleichbleibende Entwicklung in diesem Bereich. Dagegen stehen die Umfrageteilnehmer Hotelimmobilien eher negativ gegenüber. Etwa 56 Prozent rechnen bei diesen Immobilien mit einer nachlassenden Attraktivität als Anlageobjekte.
Auch 1a-Büroimmobilien in Top-Lagen werden bei den Umfrageteilnehmern weiterhin positiv gesehen: Rund 43 Prozent erwarten in den kommenden Monaten steigende Renditen. Bei der Entwicklung der Mieten für Büroimmobilien insgesamt rechnet rund die Hälfte aller Befragten mit leicht fallenden Mieten. Ein Drittel geht für die kommenden Monate von unveränderten Mietpreisen aus.
„Die Umfrage bestätigt, dass die verschiedenen Branchensegmente von der Krise unterschiedlich stark betroffen sind“,
sagt Axel von Goldbeck.
„Vor allem Projektentwickler und Bauträger haben derzeit mit den schwierigen Finanzierungsbedingungen zu kämpfen. Asset Manager, Bestandshalter und Property Manager haben nach Meinung der Branche dagegen kaum unter den Auswirkungen der Krise zu leiden.“
An der Umfrage nahmen über 200 Führungskräfte und Entscheidungsträger der deutschen Immobilienwirtschaft teil.
Quelle: ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss
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