Bilfinger Berger will Baugeschäft reduzieren

Der Mannheimer Baukonzern Bilfinger Berger will Konsequenzen aus den vertraglichen Problemen bei einem Straßenbauprojekt in Katar ziehen. «Wir werden den Umfang unseres Baugeschäfts einer Überprüfung unterziehen», sagte der Vorstandsvorsitzende des MDAX-Konzerns, Herbert Bodner, am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. Man strebe eine erhebliche Verkleinerung an; dies gelte für Ingenieurbau und Hochbau, präzisierte Bodner. Er spreche hier nicht von einer Reduzierung um zehn Prozent, «sondern von einer erheblichen Reduzierung».

Der Baukonzern muss wegen eines Rechtsstreits im Zusammenhang mit dem Straßenbauprojekt in dem Emirat Katar 80 Millionen Euro zurückstellen und auch die Ergebnisprognose senken. Nun rechnet Bilfinger Berger mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 210 Millionen bis 230 Millionen Euro. Zuvor hatte man 250 Millionen Euro erwartet.

Die Ergebnisprognose hätte noch deutlicher gesenkt werden müssen, wenn sich nicht das Dienstleistungsgeschäft besser als zu Jahresbeginn erwartet entwickelt hätte. «Andernfalls hätte die Rückstellung von 80 Millionen Euro voll durchgeschlagen und wir hätten ein Ebit von 170 Millionen Euro erwarten müssen», sagte Bodner.

Das Unternehmen erwartet nach weiteren Angaben, dass der Auftraggeber des Straßenbauprojekts in Katar den entsprechenden Vertrag beendet. Der Auftraggeber sei trotz Interventionen auf höchster politischer Ebene nicht bereit, offene Forderungen in dreistelliger Millionenhöhe zu begleichen. Die im MDAX notierte Aktie gab bis Mittwochmittag 4,3 Prozent auf 42,40 Euro nach. (gi24/News Adhoc)

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