Büromarkt: Flächenumsatz deutlich unter Vorjahresniveau

Rund 1,31 Millionen Quadratmeter Bürofläche wurden an den neun wichtigsten deutschen Bürostandorten Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart im ersten Halbjahr 2009 umgesetzt. Damit liegt das Ergebnis um 28 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Das ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPP RE, ehemals Atisreal).

„Der bereits im ersten Quartal zu beobachtende Nachfragerückgang hat sich tendenziell im gesamten ersten Halbjahr fortgesetzt, wobei das Ergebnis des zweiten Quartals leicht über dem der ersten drei Monaten lag“, betont Peter Rösler, Vorsitzender der Geschäftsführung von BNP Paribas Real Estate Deutschland. „Trotz der nach wie vor rückläufigen Wirtschaftsleistung ging das Nachfrageniveau im zweiten Quartal also nicht weiter zurück, was dafür spricht, dass dies auch im weiteren Jahresverlauf nicht der Fall sein wird. Der Flächenumsatz dürfte in diesem Jahr um insgesamt etwa 25 bis 30 Prozent unter dem Vorjahresergebnis liegen.“

Mit Ausnahme von Leipzig, wo aufgrund einer Großanmietung durch die Stadt knapp 84 Prozent mehr Flächen umgesetzt wurden (Gesamtergebnis: 68.000 m²), mussten alle Standorte deutliche Verluste hinnehmen. Am stärksten fiel dieser in Düsseldorf mit einem Minus von 53 Prozent (auf 104.000 m²) und Essen mit einem Rückgang um 46 Prozent (auf 48.000 m²) aus. Über 30 Prozent Verlust verzeichneten München (265.000 m², minus 34 %) sowie Hamburg (197.000 m²) und Köln (107.000 m²) mit jeweils rund 31 Prozent Reduktion. In Berlin fiel der Rückgang mit minus 21 % (auf 189.000 m²) im bundesweiten Vergleich relativ moderat aus, genauso wie in Stuttgart mit minus 20 Prozent (auf 82.000 m²). Das beste Resultat erzielte Frankfurt mit einem Minus von lediglich 15 % (auf 251.000 m²), wofür allerdings in erster Linie eine Großvermietung über 72.000 Quadratmeter an die Deutsche Bahn AG verantwortlich ist.

Leerstandsvolumen wieder gewachsen, Spitzenmieten geben weiter nach

Über alle Standorte betrachtet, haben die Leerstände in den vergangenen zwölf Monaten um knapp drei Prozent zugenommen (auf 8,87 Mio. m²). Auch im zweiten Quartal 2009 hat sich dieser Trend an einigen Standorten aufgrund der geringeren Neunachfrage fortgesetzt. Darüber hinaus wurden einige Projekte fertig gestellt, die noch vor der Rezession in Angriff genommen wurden. Seit der spürbaren Verschärfung der gesamtwirtschaftlichen Schwierigkeiten wurden neue Projekte allerdings nur noch in wenigen Ausnahmefällen gestartet.

Die geringere Nachfrage und die Sparanstrengungen der Unternehmen im Zuge der Wirtschaftskrise setzen die Mieten weiter unter Druck. Seit dem Jahreswechsel sind die Spitzenmieten über alle Standorte betrachtet um knapp 5 Prozent gefallen. Lediglich in Köln und Leipzig blieben sie noch stabil. Am stärksten gaben sie in München (minus knapp 9 %) sowie in Berlin und Frankfurt (minus knapp 7 %) nach. „Auch im weiteren Jahresverlauf werden die Mieten weiter unter Druck bleiben, wobei B-Lagen und ältere Bestandsflächen hiervon am stärksten betroffen sein werden. Die Höchstmieten für Top-Flächen werden aufgrund des relativ überschaubaren Angebotes in diesem Marktsegment deutlich weniger nachgeben“, fasst Rösler den momentanen Trend zusammen.

gi24/BNP

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