Büromitarbeiter rücken zusammen

Europaweit rücken die Beschäftigten in den Büros zusammen. Nach der jüngsten Studie „European Landlord & Tenant Survey 2009“ von Cushman & Wakefield (C&W) haben über die Hälfte der Mieter und Vermieter in Europa bereits mit der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur effizienteren Flächennutzung begonnen. „Auch in den kommenden zwölf Monaten wird Konsolidierung und der Abbau von Mitarbeitern ein wesentlicher Antrieb für Immobilienberatung Flächenberatung sein, denn die Wirtschaftskrise forciert Mieter und Vermieter zur Kostenreduzierung“, zieht C&W Resümee aus den Untersuchungsergebnissen.

Für die Untersuchung wurden europaweit 750 Vermieter und Mieter befragt. 40 % der befragten Mieter haben ihre Flächennutzung bereits intensiviert und über ein Drittel der Befragten möchte im nächsten Jahr eine Flächenverdichtung durchführen.

Die durchschnittlich genutzte Bürofläche pro Beschäftigtem ist in Europa von 12,8 m² auf 12,4 m² zurückgegangen, wobei es bislang in Deutschland die geringsten Reduktionsbewegungen gab und 51 % überdurchschnittliche große Büroflächen nutzen: 24 % der befragten Mieter gaben an, 12,5 m² bis 15 m² pro Mitarbeiter zu nutzen und 27 % nutzen sogar 15 m² bis 17,5 m².

„Wenngleich die Anzahl der befragten deutschen Unternehmen mit 750 in ganz Europa insgesamt nicht sehr groß ist“, erläutert Jörg Ettmann, Leiter der Bürovermietung von C&W in Deutschland, „spiegelt das Umfrageergebnis durchaus die Realität wieder, die sich uns im täglichen Beratungsgespräch präsentiert: In deutschen Büros gibt es zumeist noch ein hohes Flächeneffizienz-Potenzial.“

Ebenfalls Potenzial schlummert in der Art, wie die Flächen genutzt werden. Nach wie vor gibt es mit 30 % in Deutschland die meisten Einzelbüros (europaweit: 11 %), Großraumbüros mit Desk-Sharing sind mit 6 % in Deutschland eher selten anzutreffen (europaweit: 15 %), die Kombination von Großraum- und Zellenbüros ist bei 30 % der Büromieter (europaweit 45 %) anzutreffen.

Sowohl Vermieter als auch Mieter versuchen, mit ihren Immobilien die Auswirkungen der Wirtschaftskrise abzufedern. In der Erwartung fallender Mieten rechnet fast die Hälfte der Mieter damit, ihre bestehenden Mietverträge verhandeln zu können, und ein Drittel gibt an, ihre unbenötigten Flächen untervermieten zu können. Während Untervermietung das beste Mittel der Wahl für die Reduzierung der Mietkosten für britische Unternehmen ist, bevorzugen west- und mitteleuropäische Unternehmen die Nachverhandlung ihrer Mietverträge.

Bei sinkenden Mietpreisen erwarten über die Hälfte der Büroimmobilieneigentümer in Europa künftig mehr Incentives bei Mietvertragsabschlüssen zugestehen zu müssen, während nur 37 % mit niedrigeren Mietpreisen rechnen.

Nachhaltigkeit bleibt trotz des Abschwungs Thema

Ca. 40 % der Unternehmen gaben an, dass Nachhaltigkeitsaspekte von Immobilien an Bedeutung für sie gewonnen haben und für 5 % sind Nachhaltigkeitsmerkmale weniger wichtig geworden. Über die Hälfte der südeuropäischen Unternehmen haben ihren Fokus mittlerweile auf Umweltthemen gerichtet, während diese in Osteuropa – und insbesondere Russland – ohne Relevanz sind.

Insgesamt wären 53 % der Eigentümer und Mieter bereit, bis zu 5 % höhere Kosten für ein nachhaltiges Gebäude zu zahlen, 4 % würden bis zu 10 % höheren Kosten in Kauf nehmen.

Die wichtigsten Kriterien für Vermieter und Mieter in Europa

Die Nähe zu öffentlichen Transportmitteln und die Anfahrt mit dem PKW sind sowohl für Vermieter als auch Mieter die wichtigsten Standortkriterien. Ebenfalls beiden Parteien wichtig und für beide in der Wichtigkeit gestiegen, sind die Aspekte der Energieeffizienz von Immobilien, natürliche Belüftung sowie drahtlose Technologie. Natürliches Licht bleibt das wichtigste Nutzungsmerkmal eines Gebäudes.

Als wichtigste Auswahlkriterien für eine Immobilie rangieren Sicherheit, ununterbrochene Energieversorgung und Vielseitigkeit von Telefon- und Datenversorgung. Mit dem wachsenden Druck auf die Reduzierung von Flächen wächst die Veränderung der Büroflächengestaltung zu einer Kombination von Großraum- und Einzelbüros: 45 % der Befragten gaben an, dass sie eine Flächenkombination bevorzugen, vermehrt wird auch auf Desk-Sharing und flexible Arbeitsgestaltung gesetzt.

gi24/C&W

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