Deutscher Investmentmarkt für Logistik- und Industrieimmobilien wächst um 20 %

Entgegen dem allgemein rückläufigen Trend auf den Investmentmärkten konnte die Assetklasse Logistik- und Industrieimmobilien im Halbjahresvergleich laut Jones Lang LaSalle zulegen. Das Transaktionsvolumen stieg im 1. Halbjahr 2008 auf 1,2 Mrd. Euro, entsprechend einem Plus von 20 %. Etwa die Hälfte des Transaktionsvolumens entfiel dabei auf die Big 5 Logistik- und Industriestandorte (ausschließlich Einzeltransaktionen). Drei Städte (Hamburg, München und Düsseldorf) kamen auf über 100 Mio. Euro, wobei Hamburg mit ca. 137 Mio. Euro Spitzenreiter ist. 32 % des gesamten Transaktionsvolumens machten die Verkäufe außerhalb der Big 5 aus, Portfoliotransaktionen hatten insgesamt einen Anteil von 24 %.

Transaktionsvolumen und Spitzenrendite Logistik-/Industrieimmobilien
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Als aktivste Investoren erwiesen sich bis zur Jahresmitte 2008 die Asset/Funds Manager, die Käufe für über 370 Mio. Euro tätigten und damit auf einen Anteil von 32 % am gesamten Transaktionsvolumen kamen, gefolgt von den geschlossenen Fonds mit ca. 280 Mio. Euro (24 % des Transaktionsvolumens). Auf der Verkäuferseite dominierten wie bereits im Vorjahr die Corporates. Sie zeichneten für Verkäufe in einer Größenordnung von 410 Mio. Euro verantwortlich und damit für immerhin 35 % des Transaktionsvolumens.

Logistikzentren waren Schwerpunkt der Anleger. 65 % des Transaktionsvolumens (760 Mio. Euro) entfielen auf diese Produktklasse. Produktionsliegenschaften und Gewerbeparks kamen jeweils auf einen Anteil von 18 % bzw. 10 %.

Aufgrund ihres Renditeniveaus sind Logistik- und Industrieimmobilien für die Käufer besonders interessant. Die Spitzenrenditen für Logistikimmobilien sind in den vergangenen drei Monaten lediglich um 10 Basispunkte auf 6,45 % gestiegen und damit seit dem Renditetiefpunkt Mitte 2007 um insgesamt ca. 45 Basispunkte.

„Secondary Products“ liegen nach einem Anstieg in den vergangenen 12 Monaten um 60 – 70 Basispunkte bei durchschnittlich 7,3 %. „Die Renditen zeigen sich wesentlich resistenter gegenüber exogenen Einflüssen als in anderen Assetklassen. Im Logistik- und Industrieimmobilienbereich gab es ganz einfach weniger Übertreibungen bei Kaufpreisen und damit weniger Korrekturbedarf“,

so Rainer Koepke, bei Jones Lang LaSalle Leiter Industrie Immobilien Deutschland.

Weiter hohes Transaktionsvolumen und stabile Renditen bis Ende des Jahres erwartet

Nach dem Renditeanstieg der letzten 12 Monate ist bei Logistik- und Industrieimmobilien derzeit ein Niveau erreicht, auf dem sich Angebot und Nachfrage treffen. Neben den Verkaufsaktivitäten der Corporates, die den Markt im 1. Halbjahr dominiert haben, werden verstärkte Aktivitäten institutioneller Investoren zu beobachten sein, die aus erworbenen Portfolien nun einzelne Objekte weiter verkaufen wollen.

„Das Produktangebot wird daher in der zweiten Jahreshälfte steigen und zusätzlich Nahrung für eine erhöhte Abschlussbereitschaft bieten. Die Voraussetzungen für einen lebhaften Logistik-Investmentmarkt mit einem Transaktionsvolumen deutlich über 2 Mrd. Euro sind also gegeben – freilich mit der Einschränkung möglicher kontraproduktiver Einflüsse durch ungünstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen“,

so Koepke. 

Quelle: Jones Lang LaSalle, 01.08.2008