Trotz der Berichte über Konsumzurückhaltung steigt auch in diesem Jahr die Zahl der Reisen in Deutschland. So übernachteten in den ersten fünf Monaten 2008 etwa 110,5 Millionen Deutsche in heimischen Urlaubsregionen, was einem Plus von fünf Prozent entspricht, so die Kristensen Group. Auch die Zahl der ausländischen Touristen stieg in den ersten vier Monaten um 5,1 Prozent auf 19,9 Millionen.
„Der Tourismus ist die Leitökonomie der Zukunft in unserem Land“,
sagt MdB Annette Faße, tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. Laut der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) zählt die Tourismuswirtschaft 2008 rund 3,6 Millionen Beschäftigte. Aufgrund des demographischen Wandels besitzt insbesondere der Gesundheitstourismus ein großes Wachstumspotenzial.
Der Trend zum Urlaub im eigenen Land spiegelt sich auch im Ferienimmobiliensegment wider. Unter den fast zwei Millionen deutschen Besitzern einer Ferienimmobilie haben etwa eine Million ihr Urlaubsdomizil in Deutschland. Da attraktive Strandlagen aufgrund der hohen Nachfrage knapp werden, zeichnen sich enorme Preissteigerungen ab.
„Der durchschnittliche Preis für ein Ferienhaus in Deutschland ist seit den 90er Jahren von knapp 200.000 Euro auf rund 340.000 Euro gestiegen“,
berichtet Ferienimmobilienexperte Per Barlag Arnholm, geschäftsführender Gesellschafter der Kristensen Group Deutschland.
„Der Wert von Ferienwohnungen stieg von durchschnittlich 115.000 auf 155.000 Euro.“
Besonders beliebt sind die Küstenregionen an Ost- und Nordsee sowie die Mecklenburgische Seenplatte. Aber auch die Alpenregionen sowie die Binnenseen in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg werden immer stärker nachgefragt.
„Brandenburg bietet neben Kultur und Geschichte mit seinen über 3.000 Seen und den 4.500 Kilometer Radwegen ein vielfältiges Freizeitangebot, das immer mehr Gäste anlockt. Wir haben die Zahl der Besucher in den letzten 15 Jahren verdoppeln und den Tourismus als zuverlässigen Wirtschaftsfaktor etablieren können“,
erklärt Michael Richter, Amtschef des brandenburgischen Ministeriums für Wirtschaft.
Dass Ferienimmobilien in Deutschland angesichts steigender Benzinpreise und des Trends zum Kurzurlaub nicht nur ein attraktives Urlaubsdomizil, sondern auch eine interessante Kapitalanlage sind, stellt Arnholm fest:
„Nutzt der Eigentümer sein Ferienhaus nicht ausschließlich selbst, sondern vermietet es auch, kann er sich Mieteinnahmen sowie Steuervorteile des Fiskus sichern.“
Denn Ausgaben wir Kaufnebenkosten, Kreditzinsen und Werbungskosten können steuerlich abgesetzt werden. So finanziert sich das Ferienhaus quasi von selbst.
„Wer seine Ferienimmobilie mindestens 40 Wochen im Jahr und auch während der Hochsaison vermietet, kann in Spitzenlagen mit Einnahmen von 30.000 Euro rechnen“,
erklärt Miro Morczinek, Country Manager von HomeAway Deutschland und Betreiber des Ferienhausportals FeWo-direkt.de.
Ob als Wochenend-Domizil oder Altersruhesitz – durch die schnelle Anreise und das milde Klima wird die Nachfrage nach dem Urlaubsdomizil im eigenen Land weiter zunehmen. Durch die so steigenden Preise und Renditen werden sich Ferienimmobilien als solides Nischensegment in der Immobilienkrise behaupten.
Arnholm prognostiziert:
„Die Ferienimmobilien an A-Standorten wie Rügen, Kühlungsborn und Usedom werden knapp. Daher wird sich das Preisgefüge der bisherigen B-Standorte wie Graal-Müritz, Boltenhagen oder Grömitz in den nächsten fünf bis sieben Jahren annähernd an das Niveau der A-Standorte anpassen. Da sich die Anzahl an Neubauprojekten unter anderem aufgrund hoher Auflagen seitens der Gemeinden in den kommenden Jahren verringern dürfte, rechnen wir mit der Belebung der C-Standorte sowie mit steigenden Preisen auf dem Zweitimmobilienmarkt für Ferienimmobilien.“
Quelle: Kristensen Group, 22.09.2008