Freiburg ist die kleinste Stadt unter den 15 stärksten Handelsstandorten in Deutschland

Das auf Einzelhandelsimmobilien spezialisierte Beratungsunternehmen Kemper’s Jones Lang LaSalle hat den Handelsstandort Freiburg untersucht. Bei einer sehr guten Flächennachfrage sind die Spitzenmieten in der Toplage Kaiser-Joseph-Straße innerhalb der letzten fünf Jahren um mehr als 15 Prozent auf bis zu 130 Euro/m² gestiegen. Gemessen an der Einwohnerzahl ist Freiburg damit die kleinste Stadt unter den 15 in dieser Hinsicht teuersten Einzelhandelsstandorten Deutschlands. Die Mietpreise sind ähnlich hoch wie in Nürnberg oder Leipzig. Mit rund 220.000 Einwohnern ist Freiburg nach Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe die viertgrößte Stadt in Baden-Württemberg und südlichste Großstadt Deutschlands.

Kaiser-Joseph-Straße: Starke Flächennachfrage in Freiburgs Toplage

Die Kaiser-Joseph-Straße ist mit knapp 80 Ladenlokalen die Toplage Freiburgs. Rund 60 Prozent der Shops werden durch bundesweit tätige Filialunternehmen belegt. Sortimentsschwerpunkte weist die Lage in den Bereichen Junge Mode und Schuhe auf. Die monatlichen Spitzenmieten bei Neuvermietung eines 100 m²-Ladenlokals sind innerhalb der letzten fünf Jahre um über 15 Prozent auf bis zu 130 Euro/m² gestiegen. Die Flächennachfrage auf der Kaiser-Joseph-Straße ist sehr gut. Zuletzt hat Marc Cain zwischen Wasser- und Schiffstraße die frühere Wolford-Fläche im Modehaus Kaiser übernommen. Im Karstadt Warenhaus hat unlängst Läderach Chocolatier Suisse einen attraktiven Shop eröffnet. Weitere Neuzugänge sind Bonita in der früheren Hof-Apotheke und die von Thalia übernommene Herder-Buchhandlung.

Der früher etwas schwächere Bereich der Kaiser-Joseph-Straße in Richtung Martinstor zeigt einen klaren Aufwärtstrend. Anfang 2009 eröffnet Marc O’Polo nach aufwändiger Modernisierung auf rund 400 m² in der ehemaligen Nordsee-Fläche. Bereits Ende November startet Starbucks eine Filiale im Erdgeschoss des Geschäftshauses Kaiser-Joseph-Straße 258. Die Citibank verlegt zum Jahresende ihre Niederlassung von der Kaiser-Joseph-Straße 243 in das Nachbarhaus. Das derzeit dort befindliche Café und Restaurant "Wiener" wird im Kellergeschoss eine Trattoria errichten. Auch der Mc Donald’s-Umbau trägt zur Aufwertung des Bereichs bei.

Auch in den Seitenstraßen der Toplage ist Bewegung. Die Salzstraße zeigt sich weiterhin überwiegend konsumig. In der gegenüberliegenden Bertoldstrasse haben sich zuletzt die Volksbank und der Videospielanbieter GameStop angesiedelt und den Eckbereich zur Kaiser-Joseph-Straße aufgewertet. Ab der Bursengangpassage verliert die Lage jedoch an Attraktivität. In der unterhalb der Salzstraße gelegenen Grünwälderstraße eröffnete im Frühsommer der Wohnaccessoire-Anbieter Cult at home.

Rathausgasse: Aufwärtstrend durch jugendliches Ambiente und hohe Frequenz

Die zweite Hauptlage in Freiburg ist die Rathausgasse. Mit etwa 50 Ladenlokalen bietet sie ein etwas kleineres Flächenangebot als die Kaiser-Joseph-Straße. Der Filialisierungsgrad liegt bei 45 Prozent. Die Lage hat sich zuletzt gut entwickelt und überzeugt durch eine sehr hohe Passantenfrequenz. Die Spitzenmieten liegen bei etwa 120 Euro/m². Zuletzt eröffneten nach Umbau Runners Point in der Rathausgasse 13 und das Sportschuhkonzept Side Step in der Rathausstraße 20. Anfang Oktober siedelte sich zudem der Textil- und Lederwarenanbieter Strada in der Rathausgasse 13 an. Nach dem Umzug des Innenausstatters Frese in die Basler Straße hat in der Rathausgasse 10 vor kurzem ein Spielzeugladen eröffnet. Schon im Juni hatte das Kosmetiklabel Lush eröffnet. Insgesamt bietet die Rathausgasse aufgrund ihres jugendlichen Umfelds eine sehr gute Lageoption für trendige Handelskonzepte.

Investmentmarkt: Anleger kalkulieren beim Kauf erstklassiger Handels-Immobilien mit dem 17,5-fachen der Jahresnettomiete

Parallel zum florierenden Vermietungsmarkt zeigen auch Investoren Interesse an Freiburgs Toplagen. Zuletzt hatte der Investor Aachener Grundvermögen ein Geschäftshaus in der Kaiser-Joseph-Straße 223 erworben. Mieter der Immobilie ist Tchibo. Erstklassige Immobilien in der Kaiser-Joseph-Straße erreichen nach Angaben von Kemper’s Jones Lang LaSalle derzeit Kaufpreise bis zum 17,5-fachen der jährlichen Nettomieteinnahmen.

Quelle: Kemper´s Jones Lang LaSalle