King Sturge: Immobilienkonjunktur setzt Abwärtstrend fort

Die Stimmung in der deutschen Immobilienbranche fällt zu Beginn der zweiten Jahreshälfte auf den niedrigsten Stand des Jahres. Dies ermittelt der monatlich erhobene King Sturge Immobilienkonjunktur-Index in seiner Juli-Befragung von 1.000 relevanten Marktteilnehmern. Das umfragebasierte Immobilienklima geht – analog zu den gesamtwirtschaftlichen Abschwungtendenzen – deutlich zurück und liegt mit 90,8 Zählerpunkten klar unter dem Vormonatswert von 101,3. Die Immobilienkonjunktur, die auf monatlich erhobenen makroökonomischen Daten beruht, erreicht mit 169,2 Punkten den niedrigsten Stand seit August 2005.

„Neue Hiobsbotschaften im Zuge der Finanzkrise, der hohe Ölpreis und die Wirtschaftsflaute in den USA sowie in einigen europäischen Nachbarländern – all dies hat den Immobilienprofis im Juli die Stimmung verdorben“,

sagt Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland.

Angesichts deutlich abkühlender Wirtschaftsaussichten haben die Marktteilnehmer nur eine geringe Bereitschaft zu Investitionen. So fällt das Investitionsklima um 16 Prozent von 82,2 auf 69,2 Zählerpunkte. Der zweite Teilindikator des Immobilienklimas, das Ertragsklima, sinkt leicht von 121,7 auf 114,1 Punkte. Die Marktteilnehmer sehen hier aber nach wie vor Entwicklungspotenzial.

Hettrich erläutert:

„Die Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft sind am Transaktionsmarkt bereits deutlich zu spüren. Aber auch an den Vermietungsmärkten im Büro- und Einzelhandelssegment wird die Luft langsam dünner.“

Selbst der Wohnungsmarkt ist – trotz der günstigsten Ausgangssituation – nicht mehr ein sicherer Hafen.

Die Stimmung auf dem Immobilienmarkt spiegelt den Abschwung der Immobilienkonjunktur, die auf statistischen Daten beruht. Seit Anfang des Jahres ist sie auf Talfahrt und sinkt mit 169,2 Zählerpunkten auf ein Rekordtief. Im Vormonat lag der Wert noch bei 176,4 Zählern.

„Dennoch gibt es keinen Grund, Horrorszenarien an die Wand zu malen. Trotz pessimistischer Verstimmungen rechnen die Konjunkturforscher und Wirtschaftsverbände nicht damit, dass Deutschland in eine Rezession abrutschen könnte,“

so Hettrich.

„Ein Abschwung ist noch lange kein Absturz.“

Quelle: King Sturge, 29.07.2008