Zum zweiten Mal hat die LEG NRW die Wohnungsmärkte der 54 kreisfreien Städte und Landkreise Nordrhein-Westfalens detailliert unter die Lupe genommen. Die Märkte haben sich innerhalb eines Jahres erneut stark gewandelt. Hochwertige Wohnungen in bester Lage wurden günstiger angeboten als im Vorjahr. Gleichzeitig zogen die Mieten im unteren Segment spürbar an. Eigentumswohnungen wurden nach enormen Preissprüngen mittlerweile wieder günstiger und Mehrfamilienhäuser verteuerten sich nach stagnierenden bis sinkenden Preisen im Vorjahr. Gemessen am ersten LEG-Wohnungsmarktreport des Jahres 2010 hat sich die Datenlage weiter vergrößert. Über 520.000 Miet- und Kaufangebote erfasste das Immobilienberatungsunternehmen CB Richard Ellis (CBRE) in den 864 Postleitzahlgebieten Nordrhein-Westfalens zwischen April 2010 und März 2011 für den LEG Wohnungsmarktreport 2011.
Die wichtigsten Daten und Fakten
Im Schnitt verlangten Vermieter in Nordrhein-Westfalen eine Kaltmiete von 5,76 Euro pro Quadratmeter und Monat. Hochwertige Wohnungen wurden für 10 Euro pro Quadratmeter angeboten, Wohnungen einfacher Qualtität und Lage für 4,13 Euro. Die Haushaltskaufkraft liegt landesweit bei 3.463 Euro pro Monat. Von diesem Betrag mussten die Mieter 11,8 Prozent für die Kaltmiete und 17,9 Prozent für die Warmmiete ihrer durchschnittlich 70,9 Quadratmeter großen Wohnung ausgeben. Das entspricht durchschnittlich 408 Euro für die Kaltmiete und 621 Euro für die Warmmiete. Diese Durchschnittswerte wurden aus rund 380.000 Mietangeboten ermittelt, die zwischen April 2010 und März 2011 veröffentlicht wurden. Für die zwölf größten Wohnstandorte Nordrhein-Westfalens wurden zusätzlich zu den Mietmärkten auch die Märkte für Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser analysiert. Für Eigentumswohnungen lag der durchschnittliche Kaufpreis bei 1.240 Euro pro Quadratmeter. Hochwertige Wohnungen in bester Lage kosteten 2.561 Euro pro Quadratmeter, einfachere Wohnungen lagen im Schnitt bei einem Mietpreise von 510 Euro. 129.316 Kaufangebote wurden erfasst und ausgewertet. Mehrfamilienhäuser waren im Durchschnitt für 766 Euro pro Quadratmeter zu haben. 1.902 Euro pro Quadratmeter wurden für hochwertige Objekte verlangt, 306 Euro kosteten Häuser einfacher Qualität und Lage. Die Anzahl der erfassten und ausgewerteten Kaufangebote für Mehrfamilienhäuser lag bei 12.154.
Märkte zeigten Nachholbewegungen und Korrekturen
Die Preisentwicklungen in den einzelnen Marktsegmenten sind größtenteils Nachholbewegungen oder Korrekturen der Ereignisse im Vorjahr: Starke Über- oder Untertreibungen wurden ausgeglichen und Entwicklungen, die einst außerhalb des Gesamttrends stattfanden, wurden nachgeholt. So gingen die Mietpreise für hochwertige Wohnungen nach äußerst starken Zuwächsen im Vorjahr wieder deutlich zurück, während sich einfache Wohnungen nach einer Phase leichter Preisrückgänge wieder verteuerten. Eigentumswohnungen, die im Vorjahr rasante Preissprünge erlebten, wurden wieder günstiger. Mehrfamilienhäuser, deren Kaufpreise einst deutlich zurückgingen, verteuerten sich.
Transparenz für eine breite Öffentlichkeit
Durch den LEG Wohnungsmarktreport werden Immobilienmarktdaten in verständlicher Form einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, um die Entscheidungen aller Marktteilnehmer – auch die privater Mieter und Wohnungskäufer – auf eine solide Grundlage zu stellen. „Die Daten zu den Wohnungsmärkten sind zwar vorhanden, werden bis heute jedoch nicht einheitlich aufbereitet und obendrein nur einem kleinen Kreis interessierter Fachleute zugänglich gemacht. Wir aber finden: Das Thema Wohnen geht jeden an, ganz gleich, ob er zur Miete wohnt oder in Eigentum lebt“, sagt Thomas Hegel, CEO der LEG NRW. Dr. Henrik Baumunk, Leiter der Wohnimmobilienbewertung bei CB Richard Ellis: „Die aktuellen Ergebnisse sind besonders interessant, wenn man sie mit der Vorjahresuntersuchung vergleicht. Die Marktdaten haben deutlicher auf die verbesserte wirtschaftliche Situation reagiert, als wir es erwartet hatten.“
Die höchsten Mieten pro Quadratmeter und Monat (kalt)
Düsseldorf, Oberkassel (PLZ 40545): 11,39 Euro
Köln, Altstadt-Nord (PLZ 50672): 11,00 Euro
Köln, Altstadt-Süd (PLZ 50678): 10,28 Euro
Köln, Altstadt-Süd (PLZ 50674): 10,15 Euro
Köln, Lindenthal (PLZ 50931): 10,14 Euro
Die niedrigsten Mieten pro Quadratmeter und Monat (kalt)
Kreis Höxter, Beverungen (PLZ 37688): 3,69 Euro
Kreis Minden-Lübbecke, Stemwede (PLZ 32351): 3,75 Euro
Hochsauerlandkreis, Bestwig (PLZ 59909): 3,91 Euro
Kreis Lippe, Barntrup (PLZ 32683): 4,01 Euro
Kreis Paderborn, Bad Wünnenberg (PLZ 33181): 4,04 Euro
Die teuersten Wohngebiete (auf PLZ-Ebene)
Köln, Altstadt-Süd (PLZ 50678): 18,60 Euro
Düsseldorf, Oberkassel, Niederkassel (PLZ 40545): 18,00 Euro
Köln, Altstadt-Nord (PLZ 50672): 17,66 Euro
Köln, Altstadt-Nord (PLZ 50668): 17,35 Euro
Düsseldorf, Lohhausen, Stockum, Golzheim (PLZ 40474): 15,26 Euro
Die preiswertesten Wohngebiete (auf PLZ-Ebene)
Kreis Höxter, Brakel, Stadt (PLZ 33034): 2,63 Euro
Kreis Lippe, Dörentrup (PLZ 32694): 2,88 Euro
Kreis Paderborn, Bad Wünnenberg, Stadt (PLZ 33181): 2,90 Euro
Kreis Unna, Bönen (PLZ 55199): 2,98 Euro
Kreis Lippe, Schieder-Schwalenberg, Stadt (PLZ 32816): 3,00 Euro
Die höchsten Wohnkostenbelastungen
Köln, Altstadt-Süd (PLZ 50678): 32,0 Prozent
Aachen, Aachen-Mitte (PLZ 52062): 30,9 Prozent
Münster, Wienburg, Centrum (PLZ 48147): 30,4 Prozent
Köln, Altstadt-Süd (PLZ 50676): 29,5 Prozent
Köln, Altstadt-Nord (PLZ 50670): 29,1 Prozent
Die niedrigsten Wohnkostenbelastungen
Märkischer Kreis, Herscheid (PLZ 58849): 12,2 Prozent
Hochsauerlandkreis, Bestwig (PLZ 59909): 12,8 Prozent
Krefeld, Verberg, Traar (PLZ 47802): 13,2 Prozent
Märkischer Kreis, Neuenrade (PLZ 58809): 13,7 Prozent
Märkischer Kreis, Werdohl (PLZ 58791): 13,7 Prozent
LEG-Wohnungsmarktreport NRW
Das Immobilienunternehmen LEG veröffentlicht den LEG-Wohnungsmarktreport NRW in diesem Jahr zum zweiten Mal. Er entstand in enger Kooperation mit dem Immobiliendienstleister CB Richard Ellis (CBRE). Die Studie ist nach wie vor die einzige statistische Auswertung von Wohnungsmarktdaten mit wissenschaftlichem Anspruch, die lückenlos für alle Postleitzahlengebiete des Bundeslandes vorgenommen wurde. Der 268 Seiten starke Report enthält je 54 Mietpreis- und Wohnkostenkarten, in denen alle 864 Postleitzahlengebiete der 54 nordrhein-westfälischen Städte und Landkreise erfasst sind. Neben knapp 380.000 Mietangeboten, wurden rund 130.000 Kaufangebote für Eigentumswohnungen sowie über 12.000 Kaufangebote für Mehrfamilienhäuser ausgewertet und um Daten zur Haushaltskaufkraft ergänzt.
Die Wohnungsmarktdaten stammen von der IDN Immodaten GmbH, die Kaufkraftdaten von der Gesellschaft für Konsumforschung GfK Geomarketing GmbH, und die Leerstände wurden auf Basis des Techem-empirica-Leerstandsindex ermittelt. Prognosen erfolgten auf Grundlage von Daten des Statistischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen. Die Studie kann bei der LEG Management GmbH zum Preis von 595 Euro in deutscher und englischer Sprache erworben werden. Zusätzlich stehen die einzelnen Porträts der Städte und Landkreise im Internet unter www.leg-nrw.de zum kostenlosen Download bereit. Die dritte Auflage des LEG-Wohnungsmarktreports NRW erscheint im Herbst 2012.