Eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Stiftung Zollverein und der RAG Montan Immobilien wird die Grundlage zur Weiterentwicklung des Standortes Zollverein als wesentlicher Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes im Rahmen von Ruhr 2010 Kulturhauptstadt Europas sein. Beide Partner präsentierten heute auf der Expo Real in München in Anwesenheit von Oliver Wittke, Minister für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, ihr Ziel, den dritten Abschnitt des Welt-kulturerbes, die ehemalige Kokerei Zollverein, nachhaltig zu entwickeln.
Dabei sollen die Potenziale des Standortes für eine eigenwirtschaftliche Entwicklung genutzt werden. Dies soll durch eine gemeinsame Einwirkung auf Partner in Unternehmen, Politik und Verwaltung verstärkt erfolgen. Unter anderem, um zeitnah adäquates Planungsrecht sowie Entwicklungs- und Nutzungsmodelle für Teilflächen und teilweise denkmalgeschützte Anlagen zu schaffen und die Erschließung zu sichern.
„Durch die Kooperation von RAG Montan Immobilien und Stiftung Zollverein bekommt die Entwicklung und Vermarktung des Weltkulturerbes Zollverein eine neue Dynamik“,
sagte Oliver Wittke, Minister für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.
„Ich denke, dass der Standort Zollverein für Investitionen dadurch noch interessanter wird. Zumal sich das Land ja verpflichtet hat, die Betriebskosten von Zollverein in einem langfristigen Zeitraum auszugleichen.“
„Mit dem dritten Abschnitt, der Aufbereitung und Vermarktung der Kokerei, treten wir jetzt in eine neue und spannende Phase“,
ergänzt Hermann Marth, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein.
„Nun kann die Entwicklung Zollvereins zum Leuchtturm des Ruhrgebiets und als Symbol des regionalen Strukturwandels weiter voran getrieben werden, indem wir neue Wirtschaftsbetriebe, vor allem aus der Kreativwirtschaft, hier ansiedeln.“
„Wir sind uns mit unserem Partner Stiftung Zollverein unserer gemeinsamen struktur- und kulturpolitischen Verantwortung in der Metropole Ruhr bewusst“,
erklärt Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien.
„Ich denke gerade durch diese vereinbarte Kooperation kann die Fläche der Kokerei Zollverein mehrere Schritte auf einmal zu einer nachhaltigen Entwicklung nehmen und so den Charakter des Weltkulturerbes sichern.“
„In dieser Kooperation liegt eine Chance für die Region Ruhr“,
sagte Peter Schrimpf, Vorstand der RAG AG.
„Mit der Entwicklung des dritten Abschnittes des Weltkulturerbes wird ein weiterer attraktiver Flächenbereich für die Ansiedlung von Unternehmen zur Verfügung stehen und so dazu beitragen, dass sich Zollverein noch mehr als Kultur- und Wirtschaftsstandort in der Region verankert.“
Im Rahmen der intensiven Netzwerkarbeit erklärt sich die Stiftung Zollverein bereit, in Abstimmung mit der RAG Montan Immobilien als Eigentümervertreter die Grundlagen für die Bauleitplanungen zu schaffen, den Masterplan Zollverein fortzuschreiben und Grundregeln der städtebaulichen Gestaltung zu entwickeln. Mögliche Nutzer und interessierte Investoren sollen der RAG Montan Immobilien als Vermarkter der Fläche zugeführt werden. Beide Partner schließen sich für ihr gemeinsames Ziel zusammen: Zollverein zu einem national wie international attraktiven Wirtschafts-, Kultur- und Tourismusstandort weiter zu entwickeln.
Die 1959 in Betrieb genommene Kokerei Zollverein wurde im Jahr 1993 stillgelegt. Auf Grund ihrer technologischen Bedeutung und als Teil eines vollständigen bergbaulichen Funktionskomplexes bestehend aus Schachtanlagen und Kokerei wurde Zollverein 2001 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Während die schwarze Seite der Kokerei in die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur eingebracht wurde, liegt die weiße Seite in wesentlichen Teilen brach.
Im Jahre 2001 wurde die Entwicklungsgesellschaft Zollverein mit der Aufgabe gegründet, das Weltkulturerbe Zollverein zu einem national wie international bedeutenden Wirtschafts-, Kultur- und Tourismusstandort zu entwickeln. Seit Dezember 2007 bündelt die neu formierte Stiftung Zollverein alle Aufgaben, die bislang Entwicklungsgesellschaft und Stiftung Zollverein mit Unterstützung der Stadt Essen, des Landes Nordrhein-Westfalen sowie des Landschaftsverbandes Rheinland übernommen haben.
Quelle: RAG