Erhöhter Raumbedarf veranlasste 2008 viele Büromieter in Stuttgart zum Umzug oder zur Anmietung zusätzlicher Flächen. So das Ergebnis der Studie „Trendguide Büroanmietungen Stuttgart“ der Dr. Lübke GmbH. Befragt wurden 50 Unternehmen, die in 2008 neue Büroräume in Stuttgart angemietet haben. Das wichtigste Motiv für den Umzug – zusätzlicher Raumbedarf – lag dabei mit 50 Prozent deutlich vor dem Wunsch nach einer besseren Lage (24 Prozent) und einer repräsentativeren Ausstattung (16 Prozent). Im Vergleich zu 2007 hat die Dynamik auf dem Stuttgarter Büromarkt nochmals angezogen: Mehr als ein Drittel der Anmietungen (36 Prozent) ging auf „neue“ Nachfrage zurück – 2007 lag dieser Wert nur bei 21 Prozent.
„Der Stuttgarter Bürovermietungsmarkt präsentierte sich 2008 noch erfreulich dynamisch“,
erklärt Jürgen Treiber, Regionalleiter Stuttgart der Dr. Lübke GmbH. Mehr als ein Drittel der Büroanmietungen resultierte aus einer „neuen“ Flächennachfrage, wie einer Firmengründung oder der Eröffnung einer neuen Niederlassung. Zur positiven Nettoabsorption beigetragen haben auch bereits ansässige Firmen. So bezogen zwei Drittel der Unternehmen, die innerstädtisch umgezogen sind eine größere Fläche und nur neun Prozent ein kleineres Büro (2007: 15 Prozent).
Die positive Stimmung spiegelt sich auch in den Umzugsmotiven wider. Die Hälfte aller Befragten veranlasste zusätzlicher Raumbedarf zum Umzug – 2007 waren es nur 38 Prozent. Zurückgegangen ist hingegen der Wunsch nach einem besseren Standort. Gaben 2007 noch über ein Drittel dies als ausschlaggebendes Motiv für den Umzug an, suchten 2008 nur noch ein Viertel der befragten Mieter vorrangig ein Büro in repräsentativerer Lage. Mit dem Umzug strebten nur acht Prozent der Firmen eine Kostenreduktion an und keinem der befragten Unternehmen war das alte Büro zu groß geworden.
Stuttgarter wieder sparsamer
Gleichwohl scheint das Portemonnaie nicht mehr ganz so locker zu sitzen wie noch 2007.
„Für die Anmietung der Wunschfläche greifen die Stuttgarter nicht mehr so tief in die Tasche“, erklärt Jürgen Treiber. „Nur noch 38 Prozent zahlen am neuen Standort mehr für den Quadratmeter – im Vorjahr waren es noch fast 70 Prozent der Befragten.“
Zu dieser Entwicklung beigetragen hat jedoch sicherlich auch das äußerst geringe Angebot in der Schwabenmetropole an hochwertigen Flächen in guten Lagen. Dennoch konnten – entsprechend den Anforderungen – über zwei Drittel größere Räumlichkeiten beziehen, 58 Prozent fanden Büros in einer besseren Lage und auch den Wunsch nach einer hochwertigeren Ausstattung konnten sich 61 Prozent erfüllen.
Energieeffizienz versus Mietkosten
Dass die Mieter mit spitzerem Bleistift rechnen, zeigt sich auch beim Thema Energieeffizienz.
„Die Stuttgarter Mieter sind in der Regel nur dann bereit, eine höhere Miete für eine energieeffiziente Fläche zu bezahlen, wenn sich die gestiegene Mietbelastung durch die reduzierten Betriebskosten kompensiert,“
erklärt Jürgen Treiber. Entsprechend stellt sich die Relevanz für die Anmietungsentscheidung dar. Für 28 Prozent der Unternehmen spielte die Energieeffizienz eine wichtige Rolle bei der Auswahl ihres neuen Büros, für acht Prozent war sie sogar sehr wichtig. Aber fast zwei Drittel scheinen noch sehr desinteressiert und erachten den Umweltaspekt als weniger wichtig bzw. als unwichtig. Jürgen Treiber ist sich sicher, dass das Kriterium Energieeffizienz weiter an Bedeutung gewinnen wird, nicht nur bei der Vermietung, sondern auch bei der Veräußerung der Immobilie.
Geringe Auswirkung der Krise
„Die Studienergebnisse zeigen, dass die meisten der befragten Unternehmen die Zukunftsaussichten noch recht optimistisch beurteilen“,
so Jürgen Treiber. Trotz Abflauen der Konjunktur würden heute 68 Prozent wieder die gleiche Anmietungsentscheidung treffen und 18 Prozent mit einer hohen Wahrscheinlichkeit. Dennoch würden aus heutiger Sicht 14 Prozent gerne nochmals das Für und Wider für den Umzug abwägen: Sie würden lieber weniger Geld ausgeben (8 Prozent), Abstriche bei der Qualität hinnehmen, weniger Quadratmeter anmieten oder ganz auf den Umzug verzichten (jeweils 2 Prozent).
Für die Kurzstudie „Trendguide Büroanmietungen Stuttgart“ hat Dr. Lübke 50 Unternehmen befragt, die 2008 neue Büroräume in Stuttgart gemietet haben.
gi24/Dr. Lübke
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